Es ist jetzt rund ein Jahr her, da hat Audi auf der Automesse in Shanghai ein Showcar enthüllt, das die künftige und vollelektrische  obere Mittelklasse der Ingolstädter vorweggenommen hat. Aber auch im Elektro-Zeitalter wird der Limousine 2024 ein Kombi zur Seite gestellt, wie es seit 1977 Tradition ist und die Bayern bei ihrer gestrigen Jahrespressekonferenz in Form des Audi A6 Avant e-tron Concept angekündigt haben.

Mit den Abmessungen von 4,96 Metern in der Länge, 1,96 in der Breite und 1,44 Meter in der Höhe liegen Limousine und der Hinterlader exakt gleich auf. Und natürlich basieren sie auch auf derselben Technik: Unter ihrer durchaus ansehnlichen Hülle verbirgt sich die neue Elektro-Architektur Premium Platform Electric (PPE), auf der Audi ab 2023 in der Mittel- und später auch in der Kompaktklasse aufzeigen wollen. Und eben auch in der oberen Mittelklasse. Auch Porsche hat an der Plattform mitentwickelt und wird seine Elektro-Familie darauf aufbauen.

Herzstück der Architektur sind der Akku zwischen den beiden Achsen, der im konkreten Fall einen Energiegehalt von rund 100 kWh hat, und der Elektromotor an der Hinterachse. Die große Grundfläche der Batterie macht eine niedrige Bauform möglich. Ein höherer Akku fällt bei SUV und Crossover nicht weiter auf, sorgt bei flacheren Fahrzeugen allerdings für eine eigentümlich hohe Sitzposition.

Je nach Version sollen mehr als 700 Kilometer Reichweite möglich sein. Weil bei Audi Quattro immer ein Thema sein wird, wird es auch Modelle mit einem Elektromotor pro Achse geben.

Also mit Allradantrieb wie beim Showcar des A6 e-tron Avant. Dessen zwei Elektromotoren mobilisieren gemeinsam bis zu 350 kW (476 PS) und ein Drehmoment von maximal 800 Newtonmeter. Serienmäßig wird bei allen Modellen auf der neuen Plattform 800-Volt-Ladetechnik sein: Beim Schnellladen fließen also bis zu 270 kW durchs Kabel.

An den Seiten der Karosserie sind je drei kleine hochauflösende LED-Projektoren integriert, die nicht nur eine Lichtshow abziehen, sondern auch mit anderen Verkehrsteilnehmern kommunizieren können - etwa indem es Warnsymbole auf den Boden wirft, die zum Beispiel Radfahrer davor warnen, dass sich die Tür öffnen wird.

Am Heck arbeitet eine neue Generation von digitalen und dreidimensionalen OLED-Elementen, die im durchgehenden Leuchtenband wie ein Display fungieren.