Der viertgrößte Autohersteller der Welt, geleitet vom asketischen Carlos Tavares, einem Hobby-Rennfahrer und Effizienzfanatiker, hat seinen Transformations-Fahrplan offenbart. Unter dem Dach des Stellantis-Konzerns sind 14 Marken - darunter Citroën, Peugeot, Fiat, Alfa Romeo, Opel, Chrysler oder DS - vereint.

In der Schatzkiste hat Stellantis zudem noch die geschichtsträchtige Marke Lancia, die seit 2017 mit nur einem Modell - dem greisen Kleinwagen Ypsilon - und auch nur auf dem italienischen Markt vertreten ist. Und diese Kronjuwelen will Tavares in den nächsten Jahren zur Premiummarke aufpolieren: Zwischen 2024 und 2027 sollen drei neue Modelle auf den Markt kommen.

Optisch soll die Marke der neue Designchef Jean-Pierre Ploué in die Zukunft führen, technisch wird man auf den reichhaltigen Baukasten von Stellantis zurückgreifen. Als fix gilt, dass der Kleinwagen Ypsilon einen rein elektrischen Nachfolger bekommt. In der Ziehung sind auch ein Crossover und ein Kompakter.

Wie es mit den anderen Marken weitergeht

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Bis 2024 sollen alle Modelle von Opel zumindest elektrifiziert sein (Hybrid bis E-Auto), bis 2028 wird Opel dann zu einer rein elektrischen Marke. Opel will mit seinem E-Auto-Angebot den Automarkt in China erobern – obwohl der Markt zuletzt schwächelte und selbst Branchengrößen verunsicherte. Endgültig fixiert: Der Manta, das Kultauto des vergangenen Jahrhunderts, wird als Elektroversion sein Comeback feiern.

Dass es so schnell geht, war die große Überraschung in der Stellantis-Strategie. Die CO2-Vorgaben der EU, die präsentiert worden sind, beschleunigen auch die Elektrifizierung anderer Stellantis-Marken. Peugeot wird genauso diesen Weg einschlagen müssen wie Citroën oder Fiat (zwischen 2025 und 2030 rein elektrisch). Und Tavares wird, wie in der Vergangenheit schon, auf die fehlende Infrastruktur in den Ländern hinweisen. Stellantis setzt deshalb auf Batteriereichweiten von bis zu 800 Kilometern.

Bis 2025 wird man mehr als 30 Milliarden Euro in E-Autos und Hybridmodelle investieren. 2030 sollen mehr als 70 Prozent der in Europa abgesetzten Autos E-Fahrzeuge sein, am US-Markt 40 Prozent. Stellantis plant außerdem fünf Batteriefabriken, darunter eine „Giga-Factory“ in der süditalienischen Stadt Termoli. „Die Transformationsphase ist eine wunderbare Möglichkeit, die Uhr neu zu stellen und in ein neues Rennen zu starten“, erklärte Tavares. Geplante operative Marge? Mehr als 7,5 Prozent, sagt Tavares.

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