Was das Ausführen der neuen Technik angeht, hat der VW Polo ja seinem Konzernbruder Seat Ibiza nobel den Vortritt gelassen. Aber wer bereits eine Runde mit dem rundum gelungenen Spanier unterwegs war, dem war klar, dass der Wolfsburger noch ein Scherflein drauflegen wird.
Dass beim Design bei einem Bestseller mit einer bisherigen Verkaufsbilanz von 14 Millionen Stück große Experimente ausbleiben, war klar: Ein Polo muss ein Polo bleiben. Sein Look ist chic, nicht überzeichnet und wird morgen nicht gleich wieder aus der Mode sein.
Mit dem Über-sich-hinaus-wachsen meinen wir zum Beispiel das Format: Die sechste Generation des Polo ist im Vergleich zum Vorgänger in fast jeder Dimension gewachsen. Am meisten in der Länge mit einem Plus von 81 Millimetern. Parallel wird der neue Polo insgesamt um 69 Millimeter breiter und misst hier nun insgesamt 1751 Millimeter. Die Höhe reduziert sich mit 7 Millimetern leicht und bleibt mit 1446 Millimetern nahezu konstant zum Vorgängermodell.
Dadurch bietet der Polo jedenfalls deutlich mehr Platz im Innenraum und ein von 280 auf 351 Liter vergrößertes Kofferraumvolumen. Interessanter Vergleich: Der neue Polo ist mit einer Länge von 4053 Millimetern etwas kürzer als der Golf der vierten Generation, hat diesen aber in Sachen Radstand (plus 53 mm), Platzangebot für Fahrer und Mitreisende und Gepäck (plus 25 Liter) überholt.
Oder bei der Vernetzung: Der Polo wird als erstes Konzernmodell überhaupt mit einer neuen Generation der digitalen Instrumente namens „Active Info Display“ mit noch reduzierterer Grafik und vereinfachter Bedienung durchstarten. Erstmals kann zum Beispiel über das Multifunktionslenkrad mit nur einer Taste zwischen den Grundmenüs der Ansichten gewechselt werden. Parallel bekommt der Polo die neueste Infotainment-Generation mit Display-Größen von 6,5 bis 8,0 Zoll, die glasüberbaut sind.
Das Cockpit ist klar strukturiert, um die digitalen Anzeige- und Bedienelemente auf einer Sichtachse möglichst hoch und damit optimal für den Fahrer einsehbar zu platzieren. Um wann immer man will online zu sein, stehen die Applikationen „App-Connect‘‘ (integriert Android- bzw. Apple-Smartphones-Apps über „MirrorLink“, „Android Auto“ oder „Apple CarPlay‘‘) und „Guide & Inform‘‘ (verschiedenste Online-Dienste) zur Verfügung.
Für den Polo gibt es zum Start vier Benziner und zwei Diesel: Die Bandbreite der Ottomotoren reicht vom 1.0 MPI mit 65 und 75 PS über den 1.0 TSI mit 95 (und später 115 PS) bis zum nagelneuen 1.5 TSI Evo mit Zylinderabschaltung und 150 PS, der in Österreich erst später auf den Markt kommt. Als Selbstzünder kommt der Polo mit 80 und 95 PS auf den Markt. Alle Motoren sind serienmäßig mit Start-Stopp-System und Rekuperationsmodus ausgestattet. Ab einer Leistung von 95 PS können alle Motoren mit einem Doppelkupplungsgetriebe kombiniert werden. Erstmals gibt es den Polo dabei mit Erdgasantrieb: dem neu entwickelten 1.0 TGI mit 90 PS.
Oder bei Extras, die man sonst eher in höheren Klassen findet: Neu im Programm sind Features wie LED-Rückleuchten, eine „Air Care Climatronic“ inklusive Feuchte- und Sonnensensor sowie Antiallergen-Filter, kabelloses Laden für Smartphones (optional inklusive induktiver Antennenanbindung) und eines der größten Panorama-Dächer der Klasse. Ebenfalls auf Wunsch erhältlich: das „Sport Select‘‘-Fahrwerk mit verstellbaren Dämpfern.
Der Polo geht für einen Kleinwagen mit einer ganzen Armada an Assistenzsystemen an den Start: Schon die Grundversion startet serienmäßig mit dem Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist‘‘ inklusive City-Notbremsfunktion und Fußgängererkennung. Optional steht im Polo wieder die automatische Distanzkontrolle mit adaptiver Geschwindigkeitsregelanlage „ACC“ zur Verfügung (jetzt bis zu einer Geschwindigkeit von 210 km/h aktivierbar).
In Verbindung mit einem Doppelkupplungsgetriebe bietet das „ACC‘‘ zudem eine Stop-and-Go-Funktion. Neu im Polo stehen der Spurwechselassistent „Blind Spot Detection‘‘ mit „Ausparkassistent‘‘, die teilautomatische Ausparkfunktion „Park Assist‘‘ und eine „Rangierbremsfunktion‘‘ zur Verfügung, die vor kleinen, aber oft teuren Parkremplern bewahren kann. Geöffnet und gestartet werden kann der Polo jetzt optional über das Schließ- und Startsystem „Keyless Access‘‘.
Der Polo startet in den drei Ausstattungsversionen „Trendline‘‘, „Comfortline‘‘ und „Highline‘‘ sowie als Sonderversion „Beats‘‘ mit einem besseren Soundsystem. Hinzu kommen Pakete wie etwa „R-Line“, zu dem unter anderem 16-Zoll-Leichtmetallfelgen („Sebring‘‘), ein anderer Stoßfänger vorn sowie ein Diffusor mit Chromblenden, umlaufende schwarze Schwellerleisten und ein Dachkantenspoiler hinten gehören. Bunter und noch individueller wird alles durch ein großes Spektrum neuer Farben (insgesamt 14 Außenlackierungen) und Felgen (14 bis 18 Zoll, zum Teil in Kontrastfarbe lackiert), Dashpads in 17 verschiedenen Dekoren, zwei Innentrims und elf unterschiedliche Sitzbezüge.
Ebenfalls wieder Richtung Startflagge unterwegs: der Polo GTI. Aber mehr dazu später.