Volkswagen hat mit Namen aus der griechischen Mythologie nicht immer ein gutes Händchen bewiesen. Wir erinnern uns an Phaeton – einen antiken Bruchpiloten. Aber diesmal könnte die Modellbezeichnung für den Wagen, der in den USA das Geschäft retten soll, kaum besser gewählt sein. Der mächtige Siebensitzer heißt nämlich Atlas – ein sagenhafter Titan, der das Himmelsgewölbe am westlichsten Punkt der damals bekannten Welt stützte.

Der Name ist also bedeutungsschwanger wie seine Mission bedeutungsschwer: „Dies ist der größte und markanteste Volkswagen, den wir jemals in den USA gebaut haben, mit unverwechselbarem Design und mit Platz für nunmehr sieben Personen", so Hinrich J. Woebcken, der neue Volkswagen CEO für die Region Nordamerika.

Der Atlas erschließt ein wichtiges Segment für die Marke: Midsize-SUV, wie die Amerikaner sie nennen, machten im Jahr 2015 bereits ein Zehntel aller Neuzulassungen in den USA aus – und in dieser Liga hatten die Wolfsburger nichts anzubieten. Mit einer Länge von 5037 mm, einer Breite von 1979 mm und einer Höhe von 1768 mm ist der Atlas größer als jeder andere bislang in den USA verkaufte Volkswagen.

Dieses Video könnte Sie auch interessieren

Die Motoren haben die Deutschen mit Bedacht gewählt - vom bösen D-Wort keine Spur. Angeboten werden ein 2-Liter-Vierzylinder-Benziner mit Direkteinspritzung, Turboaufladung und 238 PS sowie ein 3,6-Liter-VR6-Otto mit 280 PS. Beide Motoren übertragen die Kraft über eine Achtgang-Automatik. Der Atlas kann entweder mit Vorderradantrieb oder mit 4Motion Allradantrieb in Verbindung mit dem VR6-Motor konfiguriert werden. Auch das Thema Verbrauch fassen die Wolfsburger mit Glaceehandschuhen an: Die Kraftstoffverbrauch-Einschätzungen der US-Umwelt-schutzbehörde EPA werden vor der Markteinführung im Frühjahr 2017 bekanntgegeben, vermeldet man artig.

Technisch basiert der Hoffnungsträger auf dem modularen Querbaukasten (MQB), weshalb der Atlas das Raumangebot bestmöglich ausnutzen kann, um Platz für sieben Erwachsene und ihr Gepäck zu bieten. Die dritte Reihe ist durch Klappsitze leicht zugänglich.

Das Cockpit ist volkswagentypisch klar gezeichnet, zudem erlaubt das optionale Active Info Display (in den USA „Volkswagen Digital Cockpit" genannt) dem Fahrer umfassende Möglichkeiten zur Konfiguration der Anzeigen. Volkswagen Car-Net bietet eine ganze Reihe von Online-Diensten, einschließlich der standardmäßigen App-Connect-Technologie, die eine Integration des Smartphones über die drei großen Plattformen Apple CarPlay, Android Auto und MirrorLink ermöglicht. Für das neue Modell Atlas ist auch das Fender Premium-Audiosystem verfügbar, das mit zwölf Lautsprechern und einem 480-Watt-Verstärker ein ausgereiftes Klangerlebnis bietet.



Der Atlas stellt zudem eine Auswahl an Fahrerassistenzsystemen bereit, hierzu zählen je nach Ausstattungslinie automatische Distanzregelung (ACC), Kollisionswarnung und Notbremsassistent (Front Assist), Blind Spot Sensor mit Ausparkassistent, Spurhalteassistent (Lane Assist) sowie Parklenkassistent (Park Assist). Zudem ist der Atlas das einzige Fahrzeug seiner Klasse mit Multikollisionsbremse. Diese leitet automatisch eine Verzögerung des Fahrzeugs ein, wenn die Airbag-Sensoren eine primäre Kollision erkannt haben, wodurch die kinetische Restenergie verringert und somit die Gefahr zusätzlicher Schäden vermindert wird.

Das neue Modell wird in Chattanooga (Tennessee) für den nordamerikanischen Markt gefertigt. Ab Ende 2017 kommt dieser große SUV dann auch in Russland und dem Nahen Osten auf den Markt.