Und plötzlich war alles vorher nur zartes Geplänkel: 1967 gründen die beiden Mercedes-Mitarbeiter Hans Werner Aufrecht und Erhard Melcher ihr Ingenieurbüro zur Entwicklung von Rennmotoren. Aufrecht, Melcher und des Ersteren Wohnort Großaspach - das macht AMG. Angebandelt hatten die Stuttgarter und die schnelle Eingreiftruppe schon länger, aber 1993 präsentierten die Firmen auf dem Autosalon in Frankfurt ihr erstes gemeinsames Projekt.
Der C 36 AMG fuhr dem Hutfahrerimage der Marke mit dem Stern um Lichtjahre davon: Durch die Summe aller Modifikationen hatte er 87 PS mehr als der Bruder C 280, auf dem er ursprünglich basierte. Sie schraubten die Leistung des 3,6-Liter-Reihensechszylinders auf 280 PS, womit man im Autoquartett schon recht stichhaltige Argumente in der Hand hatte.
Für den langen Hub sorgt die Kurbelwelle aus dem damaligen 3,5-Liter-Diesel und auch sonst greifen Aufrecht und Melcher bei der Optimierung auf Komponenten aus dem Mercedes-Regal zurück: Die vorderen Bremsen stammen vom SL 600, die hinteren vom E 420. Das Konzept schaffte es über die Ziellinie: Bis 1997 wurden von der Sportlimousine 5221 Stück gebaut. Und der bis heute andauernde Hausbrauch hält mit dem hohen C Einzug: Ein AMG stellt das offizielle Safety Car der Formel 1.