Ferruccio Lamborghini war ein begabter Techniker, ein großer Unternehmer, und vor allem ein Autonarr. Der Bauernsohn aus Bologna, der am 28. April 100 Jahre alt geworden wäre, baute zunächst Traktoren, Bootsmotoren und Klimaanlagen, ehe er 1963 in Sant'Agata seine eigene Automobil-Manufaktur gründete.
Und das eigentlich nur, weil er sich grün und blau geärgert hatte über einen gewissen Enzo Ferrari im nahen Modena, der ihn mit seiner schriftlich vorgebrachten Kritik an dessen Sportwagen - Lamborghini beklagte Kupplungsprobleme an seinen privaten Ferraris - öffentlich mit Spott und Hohn überschüttet haben soll: "Lamborghini, du magst ja Traktoren fahren können, aber nie einen Ferrari.“
Ab diesem Moment war Lamborghini davon beseelt, selbst den perfekten Sportwagen zu bauen, der besser sein sollte als jene von Ferrari. Es war der Beginn einer Rivalität, die bis an das Lebensende der beiden italienischen Autopatriarchen (Lamborghini starb 1993 in Perugia, Ferrari fünf Jahre davor in Maranello) andauern sollte.
Stoff genug für Hollywood, dieses Duell der Sportwagen-Giganten jetzt auf die Leinwand zu bringen. Der Film basiert auf der Biografie ,,Ferruccio Lamborghini: La storia ufficiale“, die von dessen Sohn Tonino verfasst wurde. Die Dreharbeiten sollen noch heuer starten, und zwar an Originalschauplätzen in Italien. In die Kinos wird die Hollywood-Produktion voraussichtlich Ende 2018 kommen.
Glanzvoll ist die Besetzung der Hauptdarsteller. Ferruccio Lamborghini wird gespielt von Action-Held Antonio Banderas, in die Rolle von Enzo Ferrari schlüpft der US-Schauspieler Alec Baldwin (,,Jagd auf Roter Oktober“). Das Drehbuch stammt von Oscar-Preisträger Bobby Moresco („L.A. Crash“), Regie führt Michael Radford.
In Planung soll auch ein Hollywood-Film ,,Enzo Ferrari“ sein. Den legendären Commendatore dürfte dabei Hugh Jackman verkörpern, ursprünglich war dafür Robert De Niro im Gespräch.
Gerhard Nöhrer