Katzen sollen ja neun Leben haben. Und sie sind dafür bekannt, dass sie sich ihre Menschen selbst aussuchen. Die Wege der flauschigen Gesellen sind oft unergründlich sind – und manchmal einfach haarsträubend.

„Ich habe wirklich überall gesucht. Innen, unten, im Kofferraum und unter der Motorhaube, aber ich konnte es einfach nicht finden.“ Nick Grimmer, Pilot bei der Royal Navy gab sich wirklich Mühe, die Ursache für dieses seltsame Geräusch zu finden, das ihm bei seinem geliebten BMW nach der 500-Kilometer-Tour von Birmingham nach Cornwall aufgefallen war. Aber leider – keine Chance. Und überhaupt: Wir reden hier von keinem Knarzen, Poltern oder Scheppern, sondern von einem leisen und verzweifelten Miauen. Irgendwas stimmte ganz und gar nicht. Sergeant Grimmer musste der Sache einfach auf den Grund gehen.

Ein Techniker des Stützpunkts begann schließlich, den BMW zu zerlegen und fand im hinteren Stoßfänger die wohl knuddeligste und erfreulichste aller Ursachen: Ein vor Angst zitternder Babykater kam zum Vorschein. „Er muss den gesamten Weg dort mitgefahren sein, und blieb dafür erstaunlich unverletzt“, erzählt Helikopterpilot Grimmer begeistert vom ersten Kennenlernen seines neuen besten Freundes, den er natürlich zum nächsten Dienstantritt gleich mitnehmen musste. „Der Platz, an dem er sich am wohlsten fühlte, war mein Helm. Und zudem der einzige, wo er schlafen konnte.“

Dieses Video könnte Sie auch interessieren

Wie der flauschige Rekrut denn heißen sollte, war Grimmers Kollegen sofort klar: Tigger! Schließlich trägt deren Staffel den Namen “Flying Tigers”. „Daher sind wir mehr als glücklich, Tigger als Maskottchen zu adoptieren“, meint Kommandant Brendan Spoors über den besonderen Befehl zum offiziellen Mannschaftsmaunzen. „Schließlich ist es bei der Navy eine alte Tradition, dass alle Einheiten eine Schiffskatze haben.“

Das Glück ist jedenfalls auf Tiggers Seite, aber das reichte Spoors Männern nicht. Der kleine Dienstpfötling musste ja schließlich irgendwo in Birmingham einen Besitzer haben. Und den galt es zu finden, natürlich in militärisch konsequenter Art und Weise. Deshalb befohl der Kommandant seinen Männern hochoffiziell, die Operation Tigerkatze zu starten. Allen Beteiligten war sofort klar, dass es sich hier nicht um eine Übung handelt, und sie legten sich entsprechend kräftig ins Zeug. Über soziale Medien versuchen sie nun, das eigentliche Zuhause ihres jüngsten Katzmeraden zu finden.

„Wir gehen davon aus, dass wir die Mission demnächst abgeschlossen haben“, fasst der Commander die Bemühungen seiner Mannschaft zusammen, wobei es wohl im Sinne des wahren Besitzers von Tigger wäre, den großen Schnurrlock Holmes für ein baldiges Auffinden zu engagieren. Schließlich haben die zwei Töchter von Brendan Spoor den getigerten Nachwuchspiloten, der schon vor seinem Dienstantritt befördert worden ist, ins Herz geschlossen.