In den USA hat Chrysler die Insolvenz angemeldet. Die Amerikaner sind ein großer Auftraggeber für die Autoproduktion in Graz. Rechnen Sie mit Problemen?
THOMAS STOIMAIER: Die Produktion der Chrysler-Modelle ist aufrecht, der Produktionsvertrag ebenfalls. Auch die Stückzahlen werden nach wie vor abgerufen. Die Fahrzeuge werden im Markt gebraucht.

Es heißt, Chrysler lässt in Graz nur noch 15.000 Einheiten bauen, im Gegensatz von bis zu gut 100.000 in der Vergangenheit.
STOIMAIER: Zu den Produktionszahlen muss man das Management fragen.

Welche Modelle werden in Graz erzeugt?
STOIMAIER: Jeep Grand Cherokee und Commander und der Chrysler 300C als Limousine und Kombi.

Wie viele Mitarbeiter im Grazer Werk sind mit der Chrysler-Produktion beschäftigt?
STOIMAIER: Direkt und indirekt sind das rund 600.

Schon einmal, 2002, wurde ein Chrysler-Modell, der PT Cruiser, von Graz in die US-Werke abgezogen.
STOIMAIER: Die Problematik war damals eine andere, die verkauften Stückzahlen in Europa waren zu gering für eine rentable Produktion. 300C und die Jeeps sind hingegen bei den Kunden stark gefragt. Ich sehe keine Gefahr, dass sich an der Produktion viel ändern könnte.

Chrysler will die Produktion in den USA bis zum Ende des Pleiteverfahrens stilllegen. Bedeutet das eine Gefahr für Graz?
STOIMAIER: Ich hoffe nicht. Freilich wissen wir nicht, was am Ende des Tages sein wird.