BMW steigt im Streit um die von der EU ab 2012 geplanten Klimaschutzauflagen für Neuwagen kräftig auf die Bremse. "In der Frist sind diese Vorgaben kaum zu machen", behauptet der für "Politik" bei BMW zuständige Thomas Becker. Er reibt sich vor allem an drei Absichten, die aber noch nicht besiegelt sind: Statt den CO2-Ausstoß im Durchschnitt der Neuwagenflotte eines Produzenten von 160 (2006) auf 130 Gramm pro Kilometer zu reduzieren, will BMW (als Hersteller hauptsächlich schwererer Limousinen) wie in Japan genaue Abgas-Limits pro Autogewicht.

Schrittweise Umsetzung. Außerdem sollen die EU-Pläne 2012 nicht schlagartig, sondern schrittweise umgesetzt werden. Laut BMW könnten im ersten Jahr 25, im zweiten 50 Prozent und schließlich ab 2015 alle Neuwagen die neuen Limits erfüllen. Keine Freude haben die Bayern auch mit den geplanten Strafen.

"Schrottpresse" bester Klimaschützer. Sie sehen nicht ein, warum Autoerzeuger pro Tonne zu viel erzeugten CO2 475 Euro Strafe zahlen sollen, während die übrige Industrie (derzeit) dafür nur 20 bis 25 Euro ausgeben muss. Strafgelder müssten für Forschung zweckgebunden werden, dürften "nicht portugiesischen Olivenbauern zufließen", forderte Becker bei einer Veranstaltung der Auto-Importeure. Er hat ausgerechnet, "dass ein Gramm zu viel CO2 bei allen Autos in Europa" jährlich 1,3 Milliarden Euro in die EU-Kassen spülte. Die besten Klimaschützer seien "die Schrottpresse" für viele Altautos und Biosprit, erklärt Becker. BMW hofft bis zur ersten Hälfte 2009 auf eine praktikable Lösung.