Hirnrissig, eine Frechheit, idiotisch", die Kommentare vieler Autolenker zu den derzeitigen Spritpreisen sind unwirsch. Immer öfter kriegen Kärntens 180 Tankstellenpächter und Händler den Ärger ab. "Dabei können die nichts dafür", sagt Horst Puff, Obmann der Fachgruppe "Tankstelle" der Wirtschaftskammer.

Internationale Rohölpreise. Dass die Preise in die Höhe steigen, hängt mit dem internationalen Rohölpreis zusammen. Dass die Preise für den Liter Diesel, Benzin oder Super pro Tag aber gleich mehrmals sinken und wieder steigen, hängt mit der starken Konkurrenz unter den Tankstellenketten zusammen. "Die Pächter müssen die umliegenden Konkurrenten beobachten, wird irgendwo der Preis gesenkt, geben die Pächter das an ihre Zentrale weiter. Dort wird relativ schnell reagiert und ebenfalls nachgezogen", so Puff.

Nachbarschaft macht's aus. Weil aber auf Dauer keine Kette den niedrigen Preise halten kann, ist es eine Frage von Zeit, bis eine Tankstelle den Preis wieder erhöht. Das Spiel beginnt von vorne, nur in der umgekehrten Richtung. "Das System erklärt, weshalb die Preise sogar von einer Kette an verschiedenen Standorten unterschiedlich sind", erläutert Puff. Künftig könnte es aber noch schlimmer kommen: "Es gibt Pläne, wonach der Preis mit der Frequenz entlang einer Straße gekoppelt werden könnte."

Für Dieseltanker stellen die Zapfsäulen des Landes eine Alternative dar. Auch dort sind die Preise unterschiedlich, im "günstigen" Friesach musste man gestern laut Öamtc 1,126 Euro für den Liter, im "teureren" Klagenfurt 1,134 Euro zahlen. Im Vergleich zu "normalen" Tankstellen ersparen sich Autolenker damit bei einem 50-Liter Tank leider nur vier Euro und nicht - wie gestern geschrieben - mehr als acht Euro.