Mein Vater ist ein weiser Mann, aber seine Weisheiten tragen ihre Botschaften nicht mit letzter Konsequenz aus. "Kümmere dich gewissenhaft um deine Freunde", pflegt er zu sagen, "sie werden dann für dich da sein, wenn du sie brauchst".

Tempo 400. Das ist, wie ich heute weiß, nur die halbe Wahrheit. Meine Startfreigabe für das Red Bull Airrace - ein extremes Kunstflugrennen mit 18 Meter hohen "Slalomstangen" und turbulenten Kunststücken bei einem Tempo von 400 km/h - schenkte den Gedanken meiner Freunde wohl auch den Freiflugschein für Blödheiten aller Art.

"Nimm Windeln mit". Dass sie sich mit der Anti-Peristaltik meiner Speiseröhre beschäftigen werden, das war am Horizont abzusehen. Aber den Vogel schoss ein befreundeter Psychologe ab: "Nimm Windeln mit", lachte er, "und wennst mit posttraumatischen Störungen heimkommst, behandle ich dich gratis. Könnte ein interessanter Fall werden".

Bewusstseinswolke sieben Man könnte jetzt gleich einmal dramatisch werden und schreiben: Es war ein Flug in eine neue Dimension, ein neues Tor zum Bewusstsein, blabla.

Hannes Arch, gebürtiger Steirer - Ex-Renn-Direktor des Airrace und mein Pilot für den Demonstrationsflug im Zweisitzer - sagte zum Aufwärmen nur das Notwendigste und damit so Sachen wie: "Tuast immer noch Auto testen? Wann gemma wieder einmal fahren? Wirst sehen, des ist net viel schlimmer. Übrigens: Das Speibsackerl ist rechts neben dir".