Rauf und runter - die Preistafeln an den heimischen Zapfsäulen fuhren in letzter Zeit Achterbahn. Die Preisschlacht hatte am Montag mit der Eröffnung der drei Diskonttankstellen bei Hofer-Lebensmittel-diskontmärkten in Salzburg begonnen. Aber auch in Kärnten locken derzeit einige Tankstellen mit billgem Treibstoff. Die günstigste Diesel-Tankstelle war laut ARBÖ heute in unserem Bundesland zu finden.

Unterschiede. An der Jet-Tankstelle in Spittal war Diesel Mittwoch Mittag für 0,739 Euro zu haben. Zum Vergleich: An einer Jet-Tankstelle in Villach kostete der Diesel heute 97,9 Cent. Diesel und Benzin sind derzeit also vorallem in Seeboden und Spittal günstig zu haben. Merklich teurer tankt man hingegen in Wolfsberg, Völkermarkt und Feldkirchen. An der Preislage im Raum Spittal ist ein "unbemannter" Tankautomat in Seeboden "schuld". Dieser gab Diesel als Erster günstig für 81 Cent und Super für 91 Cent ab. Die umliegenden Tankstellen zogen daraufhin nach.

Novelle. Dagegen geht nun allerdings die heute in Kraft getretene Treibstoffpreisverordnung vor. Diese soll unterbinden, dass Tankstellen ihre Preise mehrmals pro Tag ändern. Sie sieht vor, dass die Preise an den Tankstellen zu Betriebsbeginn, oder bei Tankstellen, die 24 Stunden geöffnet haben, um 0.00 Uhr festgelegt werden müssen. Automaten-Tankstellen ohne jegliches anwesendes Personal müssen dies bis 8.30 Uhr tun. Danach dürfen die Preise im Laufe des Tages jederzeit gesenkt, aber nicht mehr erhöht werden. Die Verordnung ist auf Empfehlung der Wettbewerbs-kommission bis 31. Dezember 2010 gültig.

Stichproben. Stichproben des ARBÖ bei einigen Tankstellen in Wien, Oberösterreich, Kärnten, Tirol und Salzburg zeigten heute, dass die Preise tagsüber in keinem Fall erhöht worden sind. Ob die neue Regelung letztlich greift sei laut ARBÖ dennoch offen. Immerhin dürfen die Tankstellen während des Tages ihre Preise ja weiterhin senken. "Nur wenn alle Autofahrer und Autofahrerinnen konsequent immer bei den günstigsten Tankstellen tanken, fallen die Preise. Nur wenn bei den günstigen Tankstellen Schlangen stehen und bei den teureren Tankstellen die Kunden ausbleiben, müssen auch die teureren Tankstellen mit den Preisen runter", so der ARBÖ in einer Aussendung.

Kontrollen. Bei Vergehen gegen die neue Verordnung drohen Strafen bis zu 2180 Euro sowie Klagen nach dem Wettbewerbsrecht. Aber wer kontrolliert die Tankstellenpreise? "Über die Kontrolle wurde in der neuen Novelle nichts vermerkt", erklärt Stefan Saumweber vom Automobil-Club ÖAMTC im Gespräch mit der Kleinen Zeitung DIGITAL. Der Kontrolleur schlechthin wird aber vermutlich der Kunde sein. Diese können Preisverstöße jederzeit melden. Die Verantwortung für die Preise liegt laut Saumweber bei den Pächtern. Bei wiederholten Verstößen gegen die neue Verordnung droht sogar der Enzug der Gewerbeberichtgung. Kunden können ihre Spritpreisbeoabachtungen übrigends auch an die Autofahrerclubs weiterleiten oder sich an die Arbeiterkammer wenden.

Diskonter. Wird das Modell der Diskonttankstellen auch in Kärnten Schule machen? "Salzburg ist unser Testmarkt für das Projekt", erklärt die Pressesprecherin von Markus Friesacher auf Anfrage der Kleinen Zeitung DIGITAL. Eine österreichweite Ausdenhung des Projekts sei je nach Entwicklung in Salzburg in Planung, hält sie sich noch bedeckt. Wann die erste Diskonttankstelle in Kärnten öffnen wird, steht also bisher noch nicht fest.