Warum haben Sie sich für eine Ausbildung in der Pflege entschieden?

Chantal Grundacker: Bereits als Kind hatte ich den Wusch, einmal in der Pflege zu arbeiten. Mir hat der Umgang und die Arbeit mit Menschen immer schon große Freude bereitet und zu wissen, dass man an der Genesung eines Menschen teilhaben kann, hat mich mein ganzes Leben lang schon fasziniert. Mein Vater hat 2014 eine schwere Erkrankung erlitten und musste mit einem künstlichen Darmausgang leben. So lernte ich die vielen Seiten der Pflege kennen und wie umfangreich es wirklich ist.

Markus Hackl: Ich war vor der Ausbildung relativ lange im Handel tätig, hatte aber einen sozialen Gesundheitsberuf eigentlich schon lange im Auge.

Was gefällt Ihnen an der Ausbildung besonders gut und was ist die größte Herausforderung?

Markus Hackl: Mir gefällt die Abwechslung von Theorie und Praxis sehr gut. Die größte Herausforderung war für mich am Anfang, wieder in den Schulalltag hineinzukommen.

Chantal Grundacker: Besonders gut gefällt mir, dass wir sehr viele verschiedene Bereiche kennenlernen dürfen. In zwei Jahren Ausbildung haben wir insgesamt sieben Praktika und so lernen wir neue Bereiche, neue Tätigkeiten und neue Leute kennen. Die größte Herausforderung ist für mich die Balance zwischen Lernen und Arbeiten. Nach der Arbeit bin ich meist müde, doch die nächste Prüfung steht an und der Stoff dafür lernt sich nicht von alleine.

Chantal Gundacker und Markus Hackl haben in der Ausbildung zur Pflegefachassistenz theoretischen und praktischen Unterricht
Chantal Gundacker und Markus Hackl haben in der Ausbildung zur Pflegefachassistenz theoretischen und praktischen Unterricht © Privat

Wie sieht der Arbeitsalltag als Pflegefachassistenz aus?

Markus Hackl: Es ist von Station zu Station unterschiedlich, aber sehr interessant. Zu den Aufgaben gehören z.B. die Aufnahme von Patientinnen und Patienten, Vitalzeichenkontrolle, Blutabnahme, EKGs durchführen, Leitungspflege und Infusionen bis hin zur Dokumentation. Und natürlich sämtliche Pflegetätigkeiten rund um die Körperpflege.

Chantal Grundacker: Die Aufgaben sind mittlerweile sehr vielfältig und der Beruf sehr gefragt. Als Pflegefachassistenz wirkt man auch bei der Diagnostik und Therapie mit oder handelt bei Notfällen. Es kamen in diesem Jahr auch noch weitere Kompetenzen dazu und ich denke, dass diese in den nächsten Jahren noch erweitert werden.

Welche Aufgaben dürfen Sie im praktischen Teil der Ausbildung bereits übernehmen?

Chantal Grundacker: Ich darf alles machen, was ich mir zutraue und was mir zugetraut wird. Alle Kompetenzen, die die Pflegefachassistenz hat, dürfen wir bereits in den Praktika übernehmen – anfangs natürlich unter Aufsicht. Aber man lernt nur, wenn man auch selbstständig arbeitet.

Markus Hackl: Diverse Pflegetätigkeiten, Labortätigkeiten, OP-Aufklärung, Medikamentenmanagement, Physiotherapie und so weiter. Ich durfte auch schon an OPs teilnehmen und die Intensivstation kennenlernen.

Was ist Ihre persönliche Motivation für einen teils doch sehr fordernden Job in der Pflege?

Chantal Grundacker: Dass ich Menschen, die gerade eine schwere Zeit durchleben, helfen und unterstützen kann, bereichert mein Leben. Mich motiviert auch, dass ich den Patientinnen und Patienten durch meine Arbeit ein Lächeln auf das Gesicht zaubern kann. Ein einfaches „Danke“ von einem Patienten reicht schon und man weiß, dass man alles richtig gemacht hat.

Markus Hackl: Mich motivieren die soziale Komponente an der Pflege und die Freude daran, etwas zurück geben zu können. Und auch die abwechslungsreichen Tätigkeiten.

Wo möchten Sie nach Ihrer Ausbildung arbeiten?

Markus Hackl: Onkologie oder Chirurgie finde ich interessant, aber ich bin offen für Vieles.

Chantal Grundacker: Ich möchte unbedingt in den psychiatrischen Bereich. Nach der Ausbildung hat man aber eine sehr breit gefächerte Wahl an Jobmöglichkeiten und ich bin mir sicher, da ist für jeden etwas dabei und man wird in jedem Bereich mit offenen Armen empfangen.

Zum Arbeitsalltag als Pflegefachassistez gehört mehr als nur die Körperpflege von Patientinnen und Patienten
Zum Arbeitsalltag als Pflegefachassistez gehört mehr als nur die Körperpflege von Patientinnen und Patienten © contrastwerkstatt - stock.adobe.com

Welche Tipps haben Sie für Personen, die sich für eine Ausbildung in der Pflege interessieren?

Chantal Grundacker: Nicht lange zögern. Eine Klassenkollegin hat mit 52 Jahren die Ausbildung begonnen, da gibt es keine Unterschiede in der Zusammenarbeit. Der Pflegeberuf ist sehr offen und es gibt viele Einsatzbereiche, Aufstiegsmöglichkeiten, Fort- und Weiterbildungen und wenn man gut mitarbeitet, ist die Ausbildung für alle schaffbar.

Markus Hackl: Offenheit und Lernbereitschaft sind wichtig. Man sollte die Ausbildung von sich aus wollen und sich selbst auch fordern, dann ist fast alles möglich.

Entstanden in Kooperation mit dem Land Steiermark, Abteilung 8 - Gesundheit und Pflege.