Was bedeutet Heimat wirklich?
Wie entsteht dieses Gefühl der Zugehörigkeit? Wer definiert, was es bedeutet, Teil einer Nation zu sein? Und warum verbinden wir mit dem Begriff „Vaterland“ oft auch dunkle Seiten wie Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und Krieg? Diese und viele weitere Fragen stehen im Mittelpunkt des diesjährigen Festivals.
Mehr als 30 neue Auftragswerke und über 400 Veranstaltungen bieten eine Fülle an Möglichkeiten, sich mit diesen komplexen Themen auseinanderzusetzen. In diesem Superwahljahr, in dem politische Identitäten und Zugehörigkeiten besonders stark diskutiert werden, ist der steirische herbst ein wichtiger Ort für den Austausch und die kritische Reflexion.
Das Festivalprogramm vereint eine breite Palette an Kunstformen: von Ausstellungen und Artist-Talks über Performances und „Deathmatches“ bis hin zum beliebten herbstkabarett. Seien Sie dabei, um gemeinsam die verschiedenen Facetten nationaler Identitäten und Mythen zu erkunden.
Unter dem provokanten Titel „Horror Patriae“ (Schrecken des Vaterlandes) wird die Plattform für zeitgenössische Kunst zu einem Forum für offenen Diskurs. Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt präsentieren ihre Werke und laden Sie dazu ein, gemeinsam über die Bedeutung von Zugehörigkeit, Identität und Heimat nachzudenken.
Ausstellung „Horror Patriae“
Ein Highlight des „steirischen herbst“ ist die Ausstellung „Horror Patriae“. Im historischen Gebäude des Universalmuseums Joanneum, das die Neue Galerie Graz beherbergt, wird ein alternatives Museum nationaler Komplexe und dunkler Fantasien präsentiert.
Nationalmuseen wirken oft wie Geisterhäuser. Sie wurden meist von längst untergegangenen Staaten oder Reichen errichtet, um Siege und Opferlegenden zu schaffen und zu bestätigen. Heute sind sie Orte, an denen der einstige Größenwahn und kleinliche Ressentiments weiter spuken.
Die Ausstellung vereint Werke und Objekte aus den Sammlungen des Universalmuseums Joanneum mit zeitgenössischen Kunstwerken, darunter zahlreiche Auftragsarbeiten. In mehreren fiktiven Abteilungen erzählt sie Geschichten, die von lokalen Mythen ausgehen und bis in die weite Welt reichen. Die Besucherinnen und Besucher werden eingeladen, die Geschichte Österreichs und Europas aus neuen Perspektiven zu betrachten und die Konstruktion nationaler Mythen zu hinterfragen.
Performance und Musik als Katalysatoren für Veränderung
Neben der Ausstellung bietet der „steirische herbst“ ein vielfältiges Programm an Performances und Musikveranstaltungen. Künstlerinnen und Künstler wie Natalia Pschenitschnikova, La Fleur und Ari Benjamin Meyers setzen sich auf einzigartige Weise mit den Themen Nation, Identität und Zugehörigkeit auseinander. Ihre Werke sind oft provokativ und laden zum Nachdenken ein.
Der öffentliche Raum als Bühne
Beim „steirischen herbst“ werden nicht nur traditionelle Kunstorte bespielt, sondern auch der öffentliche Raum. Installationen wie die von Yoshinori Niwa laden die Passantinnen und Passanten dazu ein, sich aktiv am Geschehen zu beteiligen und über die politische Dimension der Kunst nachzudenken.
Kabarett und Diskussion
Das „herbstkabarett“ bietet eine Bühne für satirische Auseinandersetzungen mit aktuellen politischen Themen. Künstler wie László Göndör und Bernadette Laimbauer nehmen die Mächtigen mit scharfem Blick und viel Humor aufs Korn und ermutigen das Publikum zum Lachen und Reflektieren.
Entstanden in Kooperation mit steirischer herbst.