Eine qualifizierte Arbeitskraft zu finden ist für viele Betriebe, gerade in ländlichen Regionen, eine Herkulesaufgabe. Mehr als Grund genug für CONFIDA, das Thema „Wie qualifizierte Arbeitskräfte finden, wie eine gute Stelle finden?“ in den Mittelpunkt ihres letzten CONFIDA-Talks zu stellen. Folgend finden Sie die besten Tipps der hochkarätigen Keynote-Speaker für Sie als Unternehmer.

Arbeitgeberattraktivität hat Relevanz

Fachkräfte sind heiß begehrt – doch wie bringt man diese zu sich ins Unternehmen? „In den Medien liest man immer wieder, für die junge Generation ginge es nur noch darum, Sinn in der Arbeit zu finden, selbstbestimmt zu arbeiten und eine gute Work-live-Balance zu haben. Meiner Erfahrung nach – und Umfragen bestätigen diese auch – seht Geld nach wie vor an erster Stelle in Sachen Arbeitgeberattraktivität. Wenn ich dem Mitarbeiter zusätzlich noch Sinn geben kann, kann ich diesen auch langfristig halten“, nennt Lisbeth Wilding, Vorstandsmitglied der Sattler AG, die beiden wichtigsten Instrumente, um Mitarbeiter zu finden und zu binden.

Von links: Florian Hampel, Gernot Pagger, Lisbeth Wilding, Horst Schachner, Martin Kocher, Organisator Ernst Malleg und Moderator Armin Wolf
Von links: Florian Hampel, Gernot Pagger, Lisbeth Wilding, Horst Schachner, Martin Kocher, Organisator Ernst Malleg und Moderator Armin Wolf © LUCAS PRIPFL

Zum Thema Work-Life-Balance gibt es verschiedene attraktive Arbeitszeitmodelle. Florian Hampel, Kaufmännischer Geschäftsführer bei der HAGE Sondermaschinenbau GmbH, hat ein solches für seinen Betrieb gefunden: „Wir haben bei uns im Unternehmen überlegt, die Vier-Tage-Woche einzuführen, sind danach aber wieder davon abgekommen, da das Modell doch sehr starr ist. Um auf die 38,5 Stunden zu kommen, müsste jeder Mitarbeiter an drei Tagen zehn Stunden arbeiten. Jeder Arbeitspsychologe sagt, das ist zu viel. Wir setzen darum auf Gleitzeit. So kann sich jeder Mitarbeiter den Arbeitstag frei einteilen.“

Suchen Sie in anderen Zielgruppen

In Österreich arbeiten zu wenig Menschen über 60, zu wenig Frauen in Vollzeit und zu wenig Immigrantinnen und Immigranten. Haben Sie auch diese Zielgruppen bedacht, um Ihre freien Stellen zu besetzten? Sprechen Sie diese aktiv an und schaffen Einstiegsangebote?

Um Frauen nach der Karenz den Wiedereinstieg zu erleichtern, ist ein Betriebskindergarten ein gutes Mittel – allerdings schwierig zu gestalten für kleinere Betriebe. Eine Idee: Dazu können sich mehrere Betriebe zusammenschließen. „Wir machen das gerade bei ‚KRAFT. Das Murtal‘. Wir installieren einen flexiblen Betriebskindergarten in der Region gemeinsam mit der Volkshilfe“, verrät Florian Hampel. „Es gibt bei uns in der Region viele Damen, die in Teilzeit arbeiten. Die Strategie dahinter ist zu ermöglichen, die Teilzeit zu erhöhen – optimalerweise bis zur Vollzeit.“ Möglichkeiten, um bessere Voraussetzungen für genau diese Gruppen zu schaffen bestehen zwar, sind jedoch begrenzt. Hier wäre die Politik gefragt, macht Horst Schachner, Mitglied des österreichischen Bundesrates, aufmerksam: „Wichtig wäre eine Unterstützung für Betriebe, die über 50-jährige Langzeitarbeitslose aufnehmen. Menschen, die drei oder vier Jahre zuhause waren, haben oft ein großes Problem. Sie zweifeln an ihrem Wert als Arbeitskraft. Es braucht mehr Programme, um diese Gruppe wieder zu integrieren und ihnen wieder Freude an der Arbeit zu schenken.“

Stadt oder Land? Auf das Gesamtpaket kommt es an!

Entstanden in Kooperation mit CONFIDA.