Vom höchsten Berg Österreichs bis ganz hinunter an die italienische Adriaküste umfasst der Alpe-Adria-Trail eine Länge von stolzen 750 Kilometern, aufgeteilt auf 43 Etappen. Klar, dass man die nicht einfach am Stück zurücklegen kann – es sei denn, es steht Ihnen der Sinn nach etwas Extremwandern. Wenn nicht, kein Grund zur Sorge: Der Weitwanderweg, der sich durch Kärnten, Italien und Slowenien schlängelt, ist ausdrücklich auf Genusswandern ausgelegt. Ideal also, wenn Sie die beste Freundin, ihre bessere Hälfte einpacken und sich austauschen wollen. Sollten Sie auf der Suche nach etwas Ruhe und Zeit für sich sein: Auch die finden Sie am Weg garantiert. Kommen Sie mit auf einen Streifzug durch die Bergwelt zwischen Österreich, Slowenien und Italien – wir stellen Ihnen die schönsten Etappen des Trails vor.

Diese Aussicht: Auftanken und Genießen auf den Spuren zu sich selbst!
Diese Aussicht: Auftanken und Genießen auf den Spuren zu sich selbst! © Franz Gerdl

Vom Glockner nach Heiligenblut: Wasser und Goldrausch

Auftakt mit Aussicht: Der Alpe-Adria-Trail startet direkt bei der Pasterze.
Auftakt mit Aussicht: Der Alpe-Adria-Trail startet direkt bei der Pasterze. © Franz Gerdl

Was haben Österreichs höchster Berg, der größte Gletscher der Ostalpen und ein Alpendorf wie aus dem Bilderbuch gemeinsam? Richtig: Sie liegen auf der ersten Etappe des Alpe-Adria-Trails und bilden einen ziemlich beeindruckenden Auftakt. Von der Pasterze am Fuße des Großglockners geht es über Sandersee und den Margaritzen-Stausee zum Leiterfall – das Wasser begleitet uns auf dem Trail also von Anfang an. Die Quelle der Bricciuskapelle – unserer nächsten Station – verspricht gar die Heilung von Augenleiden, zumindest aber eignet sie sich ziemlich gut zum Krafttanken, bevor es über den Haritzersteig hinunter nach Heiligenblut geht. Wussten Sie, dass dort bereits zur Römerzeit Gold abgebaut wurde? Unser Tipp: Begeben Sie sich auf die Spuren der Goldgräber von anno dazumal und machen Sie einen Abstecher ins Goldgräberdorf.

Von der Millstätter Alpe nach Döbriach: Genusswandern für alle Sinne

Das Granattor am Millstätter Höhensteig ist ein ganz besonderes Etappenhighlight.
Das Granattor am Millstätter Höhensteig ist ein ganz besonderes Etappenhighlight. © Franz Gerdl

Weiter im Süden wird die Landschaft sanfter, aber nicht weniger schön. Etappe 13 entführt uns auf Entdeckungsreise über saftige Almwiesen am Millstätter Höhensteig, den Millstätter See – übrigens nach dem Wörthersee Kärntens zweitgrößter – haben wir dabei immer im Blick. Das Seeufer lockt als Etappenende in Döbriach und die kühlen Fluten sind die ideale Belohnung und Abkühlung für qualmende Wanderersohlen. Die unglaublich schöne Aussicht entschädigt aber jederzeit für alle Strapazen, zum Beispiel auf die Ankogelgruppe oder die majestätische Hochalmspitze. Schon zur Römerzeit wurde in dieser Region übrigens Granat abgebaut, unter den Hängen und Graten schlummert nämlich das größte Granatvorkommen Europas. Als besonderes Highlight sei Ihnen deshalb das Granattor ans Herz gelegt. Die mächtige Skulptur markiert etwa die Hälfte der Etappe, bevor es über die Lammersdorfer Hütte durch Lärchen- und Fichtenwälder nach Matzelsdorf am Alpe-Adria-Trail geht.

Von Trenta nach Bovec: Die wilden Wasser der Soča

Wild und wunderschön: Entlang der Soča entdecken wir malerische Schluchten.
Wild und wunderschön: Entlang der Soča entdecken wir malerische Schluchten. © Slowenien Tourismus

Unser nächstes Etappenhighlight bringt uns bis ins wilde Herz Sloweniens. Unser südliches Nachbarland hat nämlich eine alpine Berglandschaft zu bieten, die Ihresgleichen sucht. Von Trenta aus wandern wir durchs Trentatal, das von der smaragdgrünen Soča beherrscht wird. Dementsprechend begleitet uns der Fluss auf dem Großteil der Tour, denn es geht durch die Kleine und die Große Soča-Schlucht. Die Kršovec Schlucht überqueren wir schließlich über eine Hängebrücke – sie markiert gleichzeitig die Grenze zum Triglav Nationalpark, benannt nach dem höchsten Berg Sloweniens und bekannt für seine unberührte Natur. Weiter geht’s Richtung Vodenca – hier mündet die Koritnica in die Soča – bevor wir in Bovec das Etappenziel erreichen. Unser Tipp: Bevor Sie sich auf den Weg machen, sollten Sie sich am Anfang dieser Etappe unbedingt die Soča-Quelle und das Trenta-Museum anschauen – hier erfahren Sie jede Menge Wissenswertes über die Geschichte und Kultur der Region.

Von Cividale nach Breg: Durch die Weinberge auf Zeiteise in die Vergangenheit

Bei Cividale wandern wir durch malerische Weinberge.
Bei Cividale wandern wir durch malerische Weinberge. © Marco Milani

Weiter südlich in Italien zeigen sich die Julischen Alpen von ihrer sanften Seite. Bei Cividale gibt es nicht nur erstklassigen Wein zu verkosten, das Städtchen ist auch eine echte Fundgrube für Kulturinteressierte. Neben dem Archäologischen Museum gibt es hier den langobardischen Tempel zu bestaunen, nicht weniger als eines der bedeutendsten frühmittelalterlichen Bauwerke Europas. Wenn Sie auf der Suche nach einem Hauch Mystik sind, wollen wir Ihnen das keltische Hypogäum ans Herz legen, eine unterirdische Anlage, deren genaue Funktion Historikern noch heute Rätsel aufgibt.

Von Lipica nach Triest: Wir können das Meer schon riechen

Edle Vierbeiner: Der Ursprungsort der berühmten Lipizzaner befindet sich im slowenischen Lipica und verbindet Österreich und Slowenien auf eine ganz besondere Art und Weise.
Edle Vierbeiner: Der Ursprungsort der berühmten Lipizzaner befindet sich im slowenischen Lipica und verbindet Österreich und Slowenien auf eine ganz besondere Art und Weise. © MATEVZ LENARCIC

Wir sind auf der vorletzten Etappe des Alpe-Adria-Trails angelangt – hier gelingt es zwar nur schwer, die Vorfreude aufs Meer zu zügeln, auf dem Weg erwartet uns aber jede Menge Sehenswertes. In Lipica starten wir gleich mit einem Highlight: Von hier stammt nämlich die gleichnamige Pferderasse, die in der Wiener Hofreitschule begeistert – ein edleres Bindeglied zwischen Slowenien und Österreich können wir uns kaum vorstellen. Der Weg führt direkt über das Anwesen des Getüts und gibt uns die Gelegenheit, die Tiere ganz nah zu erleben. Auch diese Etappe ist vom Wasser geprägt, denn es geht an einem Karstplateau entlang, das geprägt ist von Schluchten, Höhlen und Wasserfällen. Auf italeinischer Seite geht es weiter durch das Rosandratal, wo es neben der malerischen Landschaft prähistorische Funde und zahlreiche Kulturdenkmäler zu entdecken gibt. Das Ende der Etappe markiert Bagnoli della Rosandra am Stadtrand von Triest, wo wir dem Meer schon ganz nah sind.

Entstanden in Kooperation mit Kärnten Werbung GmbH