Tonbehälter sind seit unzähligen Jahren eine perfekte Möglichkeit, Wein zu lagern. Diese antike Art und Weise der Lagerung von Wein stammt sehr wahrscheinlich aus Georgien. Ton selbst ist ein feinporiges Material, jedoch werden die Poren auch zur besseren Abdichtung mit warmem Bienenwachs gestrichen. Tonamphoren werden nach alter georgischer Tradition auch oft eingegraben, vor allem, um bessere Stabilität des Behälters zu gewährleisten und um tiefere Temperaturen während des Weinausbaues zu erreichen. Meist wird eine Ganzbeerenvergärung durchgeführt. Dadurch steigt der Gerbstoffgehalt der Weine, wodurch sich die Haltbarkeit verbessert.

Doch Obacht: Amphorenweine oder Weine aus dem Tonei einfach unkommentiert auf den Tisch zu stellen, geht gar nicht. Denn Weintrinken hat sehr viel mit Gewohnheiten zu tun. Und Weine, die in Amphoren vergoren und gereift wurden, riechen und schmecken völlig anders als alles, das über die Jahre des Weintrinkens gelernt wurde.

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Der talentierte Winzer Simon Engel aus Tieschen hat vor allem tolle klassische südoststeirische Weine im Repertoire. Weshalb er aber auch mit Toneiern experimentiert und ob das schmeckt, erklärt er im Interview.Toneier oder Amphoren haben in den letzten Jahren einen Trend aufkommen lassen, der wieder frischen Wind in die Szene bringt. Auch Sie machen damit „Spielereien“. Wird da nicht ein spezielles „Ton“-Aroma abgegeben?
Ich finde nicht unbedingt. Es geht vielmehr um den Sauerstoffeinfluss auf den Wein. Man sollte es als Weinfan unbedingt einmal versuchen.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Weine im Tonei zu machen?
Unsere ersten Weine stammen aus dem Jahrgang 2015. Als Winzer ist man immer wieder in der Findungsphase, ich bin offen für vieles.

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Wie ist die Reaktion von euren Stammkunden, die erstmals die alternativeren Weine probieren?
Beim Thema Alternativwein muss man offen und unvoreingenommen herangehen. Den einen oder anderen konnten wir schon mit diesen neuen vielschichtigen Geschmäckern begeistern.

Als Barriques vor etwa 30 Jahren erstmals in heimischen Kellern verwendet wurden, gab es zunächst ebenfalls viele Gegenstimmen. Inzwischen sind sie Normalität und die Weine oft ausgezeichnet. Gibt es hier Trends, die sich dann doch stark durchsetzen?
Wenn der Winzer sein Handwerk versteht und die Weine gut gemacht sind, kann man mit jedem Gefäß gute Weine machen.

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Worauf legen Sie beim Weinbau grundsätzlich besonderen Wert?
Natürlich auf die nachhaltige Bewirtschaftung der Weingärten, wir bewirtschaften unsere Weingärten nach biologischen Richtlinien.
Und schweben Ihnen andere, neue, vielleicht sogar noch unbekanntere „Spielereien“ vor? Es gibt immer Raum für neue Spielereien.