Am 1. Dezember 1993 eröffnete der kürzlich verstorbene VinziWerke-Gründer Pfarrer Wolfgang Pucher eine Einrichtung für schwer alkoholkranke Männer*, die in der Wohnungslosenhilfe der Stadt bis zu diesem Zeitpunkt als unvermittelbar galten.

Das VinziDorf bietet eine Heimat für Heimatlose
Das VinziDorf bietet eine Heimat für Heimatlose © foto melbinger

VinziDorf als Institution in Graz 

„Bis zur Gründung des VinziDorf gab es in Graz 40 obdachlose Männer*, die ihre Nächte unter den Brücken und auf den Straßen der Stadt zubrachten. Mit der Aussage ‚die wollen das‘ hat man sich damals abgewendet und diese Menschen in ihrem Elend alleine gelassen“, erinnerte sich Pfarrer Pucher zu Lebzeiten zurück. „Trotz des enormen Widerstandes haben wir 1993 die erste ‚Heimat für Heimatlose‘ eröffnet. Sie funktioniert, weil wir den Bewohnern* kein Konzept aufdrücken. Das Konzept des VinziDorf war, ist und wird immer der einzelne Mensch sein“, unterstrich Pfarrer Pucher immer wieder.

In der Zeit seit der Gründung hat sich das Containerdorf zu einer Institution in der österreichischen Wohnungslosenhilfe entwickelt. Die VinziWerke feiern das Jubiläum einer ihrer ältesten Einrichtungen in Form eines Benefizabends, der VinziNacht 2023.

Ein ausverkauftes Orpheum bei der VinziNacht 2021
Ein ausverkauftes Orpheum bei der VinziNacht 2021 © Christine Kipper

Benefizabend VinziNacht

600 Gäste zog die letzte VinziNacht 2021 ins ausverkaufte Orpheum. Heuer möchten die VinziWerke diesen Erfolg wiederholen und dabei finanzielle Mittel für eine wichtige Investition aufstellen: Jedes Dorf wächst und altert. Im Laufe der Jahre haben sich auch die Container des VinziDorf „ausgelebt“ und erfüllen mittlerweile nicht mehr die Anforderungen seiner Bewohner*, wie etwa Barrierefreiheit. Seit Jahren spart die Einrichtung, um einen Beitrag zu den notwendigen Renovierungsmaßnahmen leisten zu können. Die Künstler*innen der VinziNacht treten ehrenamtlich auf, damit der Reinerlös zur Gänze in Erneuerungen der Container fließen kann.