Mehr Leistung

APG steht für Austrian Power Grid, Österreichs unabhängigen Stromnetzbetreiber, der das Hochspannungsnetz steuert und verantwortet. Um die Anforderungen der Zukunft zu ermöglichen, investiert APG bis 2030 insgesamt rund 3,5 Milliarden Euro.

Tage mit Redispatch-Maßnahmen im Vergleichszeitraum Jänner–Juli
Tage mit Redispatch-Maßnahmen im Vergleichszeitraum Jänner–Juli © APG

Doch bereits jetzt führen fehlende Netzkapazitäten zu Engpässen auf den Leitungen und erfordern nahezu täglich den Einsatz von Notfall- sogenannten Redispatch-Maßnahmen. Dabei wird hohen Leitungsbelastungen entgegengesteuert. „Heuer waren derartige Eingriffe bereits an 130 Tagen notwendig. Das verursacht Kosten, die letztendlich der Stromkunde bezahlen muss. Ein leistungsstarkes Stromnetz mit ausreichenden Kapazitäten würde den RD-Bedarf erheblich verringern und die Kosten reduzieren. Der unmittelbare Ausbau der Netzinfrastruktur hat daher oberste Priorität“, betont Karall.

Wechselhafter Juli bringt ein Stromplus

Der österreichische Stromverbrauch befand sich im Juli über dem Vergleichswert aus 2017-2019, also bevor sich Lockdowns auf den heimischen Verbrauch auswirkten. Ende Juli lag man mit 1129 GWh zwei Prozent über dem Referenzwert.

Thomas Karall, kaufmännischer Vorstand der APG Austrian Power Grid
Thomas Karall, kaufmännischer Vorstand der APG Austrian Power Grid © Häusler


Klimaanlagen und Co. „Das Wetter im Juli war sehr wechselhaft. Im Westen Österreichs war es teils sehr kühl mit hohen Niederschlägen. Im Osten dagegen gab es viele heiße Tage, die unter anderem eine vermehrte Nutzung von Klimaanlagen und somit einen erhöhten Stromverbrauch verursachten. Das heißt, dass der Verbrauch um Juli, österreichweit abhängig von den oben beschriebenen klimatischen Einflüssen, im Normalbereich lag. Zusätzlich ist die vermehrte Nutzung von Strom als Energiequelle in dieser Dynamik zu berücksichtigen,“ sagt Thomas Karall, kaufmännischer Vorstand der APG.
Der Juli zeichnete sich durch eine gute Stromproduktion aus erneuerbaren Energien aus. In den Kalenderwochen 28 und 29 konnte der heimische Verbrauch, bilanziell gesehen, zu 100 Prozent durch nachhaltigen Strom gedeckt werden. Großen Anteil daran hatte, wie schon im Juni, die Laufwasserkraft, unter anderem auch wegen der hohen Niederschläge. Damit ergab sich über den Monat gesehen nur ein geringer Strom-Import.