Nur für einen kurzen Moment ist der Arbeiter an diesem Vormittag im Sägewerk nicht aufmerksam: Durch seine Gedanken abgelenkt, fügt er sich bei der Arbeit eine schwere Handverletzung zu. Sofort eilen ihm seine Kollegen zur Hilfe und rufen die Rettung. Ein solcher Unfall ist wahrlich kein Einzelfall: In den vergangenen 25 Jahren hat sich die Zahl der Arbeitsunfälle in Österreich zwar erfreulicherweise um rund 32 Prozent verringert. Doch trotz umfangreicher Präventionsmaßnahmen kam es 2016 noch immer zu rund 160.000 Unglücksfällen am Arbeitsplatz. Die Leidtragenden dabei sind die Unfallopfer, die nach schweren Unfällen völlig unvorbereitet aus ihrem gewohnten Leben gerissen werden. 

In solchen Situationen ist es für die Betroffenen wichtig, dass sie bestens versorgt werden und sich keine Sorgen um ihre berufliche und private Zukunft machen müssen. In Österreich braucht man in dieser Hinsicht keine Bedenken zu haben, denn für diese Fälle existiert ein starkes Sicherheitsnetz. So wie beim eingangs beschriebenen Unfall im Sägewerk beginnt das zunächst bei der unmittelbaren medizinischen Versorgung in einem Unfallkrankenhaus, das auf besonders schwere Verletzungen spezialisiert ist. Im nächsten Schritt steht für die Ärzte und Ärztinnen die Heilbehandlung zur Verbesserung bzw. Beseitigung der Gesundheitsbeeinträchtigung im Vordergrund. Nach seinem Krankenhausaufenthalt wird der Patient auf Grund seines hohen Verletzungsgrades in ein Rehabilitationszentrum überstellt. Dort wird mit Hilfe von gezielten Therapien die Regeneration des Körpers bestmöglich unterstützt.Finanzielle Herausforderungen können in schwierigen Lebenssituationen – wie nach einem Unfall – eine weitere Belastung darstellen. Doch in Österreich sorgen Entschädigungen nach Arbeitsunfällen dafür, dass der gewohnte Lebensstandard gehalten werden kann – zum Beispiel mit Hilfe von Unfallrenten, mit denen die Minderung der Erwerbsfähigkeit sowie die Mehrbelastung durch Behinderung ausgeglichen werden kann. Doch nicht nur für die einzelnen Personen ist eine gute Versorgung nach einem Arbeitsunfall wichtig, sondern auch für die gesamte Wirtschaft des Landes: Wenn ein rascher Wiedereinstieg in den Beruf gelingt, kommt das schließlich wiederum den Betrieben zugute.

Wer steckt konkret hinter diesem Sicherheitsnetz nach Unfällen? Die AUVA ist die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt in Österreich, bei der rund 4,9 Millionen Menschen versichert sind – sie betreibt sieben Unfallkrankenhäuser und vier Rehabilitationszentren. Neben der Prävention von Unfällen im beruflichen Umfeld kümmert sich die AUVA, die beinahe ausschließlich von Dienstgeberbeiträgen finanziert wird, auch um eine gute Versorgung nach Unfällen – von der Behandlung über die Rehabilitation bis zur finanziellen Entschädigung.