Gut eine Million Kilometer legen die 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Michael Tesar jedes Jahr zurück. Sie arbeiten in der Kinder und Intensivpflege vor Ort und betreuen Patienten, die zu Hause etwa zeitweise beatmet werden müssen. 40 Fahrzeuge bringen die Pflegekräfte von A nach B – wenn es nach Firmenchef Tesar ginge, sollten alle Autos elektrifiziert werden. So wie Tesars eigenes Firmenauto, ein VW ID.4 GTX: Seit Jänner 2023 düst er damit durch die Bundesländer, seine Firma ist in Kärnten, Tirol, Salzburg, im Burgenland und in der Steiermark tätig. Der VW ist schon sein drittes Elektroauto, nach einem Audi und einem Skoda. „In unserer Firmenphilosophie waren wir unserer Zeit immer ein bisschen voraus, deshalb war es mir auch bei meiner eignen Mobilität wichtig, voranzugehen und ein Zeichen für den Klimaschutz zu setzen“, sagt Tesar. Dass es mit dem Zeichen bei der restlichen Firmenflotte noch dauern wird, erklärt er mit den hohen Anschaffungskosten – und den fehlenden Fördermöglichkeiten für gemeinnützige Betriebe wie den seinen. Für ihn als Unternehmer hat die Elektromobilität dennoch Vorteile. Zum einen fällt kein Sachbezug an, wenn er den Firmenwagen privat nutzen will, es fallen dafür also keine Kosten an. Außerdem lädt Tesar sein Auto mit Strom von der privaten Photovoltaikanlage auf seinem Haus in Moosburg.

Den Strom kann er an seine Firma weiterverrechnen, auch so kommt über das Elektroauto Geld herein. Möglich wird das mit der Heimladelösung der Kelag: Neben der Ladestation liefert ihm der Energieversorger auch eine Software, mit der betriebliche Ladevorgänge abgerechnet werden können. „So erspart man sich das Kopfzerbrechen, wenn zwischen betrieblich und privat genutztem Strom unterschieden werden muss“, sagt Tesar. Kopfzerbrechen hat ihm früher auch die fehlende Ladeinfrastruktur bereitet. „Zwischen Kärnten und Wien gab es an der Strecke nur zwei Schnelllademöglichkeiten, jetzt sind es 50. Wenn jetzt eine Station nicht frei ist, habe ich noch zahlreiche weitere Optionen“, sagt Tesar. So oft es geht, lädt er sein Elektrofahrzeug aber ohnehin zu Hause auf: mit einer über 10 kWp starken Anlage, die seit November ihren Dienst versieht.

Ohne Ladestopp nach Wien

Zwischengeschaltet ist noch eine Batterie, sodass Tesar sein Auto über Nacht auf 100 Prozent aufladen kann – genügend Kapazität, um ohne Ladestopp nach Wien durchfahren zu können. Rund 38.000 Kilometer im Jahr ist der Firmenchef für die Betreuung seiner Belegschaft in Österreich unterwegs. Dass die Kilometer mit grünem Strom und somit CO₂-frei zustande kommen, ist dem Familienvater ein besonderes Anliegen. Das merkt man auch bei ihm zu Hause: Familie Tesar lebt im Passiv-Haus mit Lehmputz, Nachhaltigkeit ist in allen Lebensbereichen ein Thema. „Ich bezeichne mich nicht als ‚ÜberÖko‘, aber wenn man einen Beitrag leisten kann, sollte man das schon tun“, sagt Tesar. Vor allem bei der jüngeren Generation komme es gut an, dass er elektrisch fährt. Es gibt auch schon Überlegungen, die Photovoltaik-Anlage zu erweitern, nämlich entlang der Südfassade. Gerade im sonnenarmen Winter würde eine senkrecht stehende Anlage mehr Ertrag bringen, Tesar weiß aber, dass in den kalten Monaten die Ausbeute aus Photovoltaik nur gering ist. Ab März aber geht der Ertrag nach oben: Allein in diesem Monat hat seine PV-Anlage schon knapp eine Megawattstunde Energie geliefert. Von der Energie aus dem Stromnetz war er dadurch kaum mehr abhängig.

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur schreitet sehr voran
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur schreitet sehr voran © KELAG

Keine Angst vor der Reichweite

Die Reichweite ist eines der wichtigsten Themen in der Mobilitätswende und wird bei Diskussionen um die Elektromobilität immer ins Spiel gebracht. Im Alltag spielt sie tatsächlich eine untergeordnete Rolle: Verkehrsdatenauswertungen zufolge sind 90 Prozent der mit dem Auto zurückgelegten Strecken nicht länger als 50 Kilometer – eine Strecke, die mit allen modernen E-Autos im Handumdrehen zurückgelegt werden kann. Auch für weitere Fahrten, etwa in den Urlaub, ist die neueste Generation an E-Fahrzeugen gerüstet: Reichweiten von 600 Kilometern und mehr zählen mittlerweile zum Standard im oberen Preissegment. Aber auch in der Mittelklasse sind alltagstaugliche E-Autos zu haben, nicht zu vergessen ein Gebrauchtmarkt, der immer mehr an Fahrt aufnimmt. Elektromobilität ist ein wichtiger Teil der Energiewende – solange die E-Autos mit nachhaltig erzeugtem Strom betrieben werden. Dass dieser Strom so effizient wie möglich eingesetzt wird, ist übrigens dem Wirkprinzip des Elektromotors zu verdanken: Bis zu 80 Prozent der Energie, die ihm zugeführt wird, wird in Bewegung umgewandelt.

Drei Fragen an Birgit Nicolelli, zuständig für Vertrieb und Energielösungen bei der Kelag

Birgit Nicolelli, zuständig für Vertrieb und Energielösungen bei der Kelag
Birgit Nicolelli, zuständig für Vertrieb und Energielösungen bei der Kelag © KELAG

Entstanden in Kooperation mit Kelag.