Für den Einzelhandel beginnt dieser Tage die Hochsaison: Das Weihnachtsgeschäft läuft an – und damit die umsatzstärkste Zeit im Jahr. „Diese Wochen können darüber entscheiden, ob es für einen Betrieb ein gutes oder schlechtes Jahr wird“, bestätigt Wolfgang Ziniel von der KMU-Forschung Austria. Umso wichtiger sei es, dass verstärkt und bewusst lokal in der Region eingekauft werde, betonen Branchenvertreter aus dem Handel. Wer im stationären Einzelhandel statt im virtuellen Onlineshop einkaufe, sichere nicht nur Arbeits- und Ausbildungsplätze vor Ort, sondern trage auch wesentlich zum Erhalt regionaler Infrastruktur bei, unterstreicht Gerhard Wohlmuth, Spartenobmann des Handels in der Wirtschaftskammer Steiermark.
Die Konsumentinnen und Konsumenten scheinen sich dieser Verantwortung zunehmend bewusst zu sein. So wollen laut einer Untersuchung der KMU-Forschung Austria heuer 50 Prozent verstärkt in Geschäften der Umgebung Geschenke besorgen. Immerhin zwölf Prozent wollen dabei auch ein „bewussteres Auge“ auf heimische Produkte legen beziehungsweise, wenn online, dann bevorzugen sie es, sich durch heimische Shops zu klicken und dort zu kaufen. Und sie tun das noch dazu wieder früher im Jahr, teilweise bereits ab der zweiten Novemberhälfte: Die Zahl jener, die in letzter Minute einkaufen, geht dagegen von 40 auf zwölf Prozent signifikant zurück. Für den Handel ein zweischneidiges Schwert, fallen so zwar das Warten und die Ungewissheit weg, andererseits gelten die sogenannten „Late Shopper“ als verhältnismäßig großzügig. Insgesamt wollen heuer jedenfalls neun von zehn Steirern Weihnachtsgeschenke kaufen. Durchschnittlich werden dabei rund 300 Euro pro Kopf ausgegeben. Damit rechnet die KMU-Forschung in diesem Jahr mit einem Weihnachtsumsatz in der Höhe von 285 Millionen Euro im steirischen Handel. Wobei das Weihnachtsgeschäft für den Handel nicht am 24. Dezember endet: Bis über den 6. Jänner hinaus werden Geschenke umgetauscht oder Gutscheine eingelöst.