"Wir haben noch Hoffnung", sagte Jared, als die einzelnen Ergebnisse begannen, sich gegen Hillary Clinton zu drehen. Der 27-Jährige ist mit einer Gruppe von Freunden in eine große Bar in der Innenstadt Seattles gekommen, um bei der Wahlparty der größten Stadtzeitung dabei zu sein. Kurz nach 22.30 Uhr war aber absehbar, dass das Rennen für die Demokratin nicht mehr zu gewinnen war. Jared und seine Freunde zogen das Weite. 

Die "Trumpocalypse", mit der keiner auf dieser Party gerechnet hat, schlug wie ein Meteor in die zu beginn fröhliche Veranstaltung. Einige Besucher waren in Kostümen gekommen, es waren massenweise T-Shirts mit Anti-Trump-Sprüchen zu sehen. Die Stimmung hielt nicht lange an – je mehr Staaten Trump für sich gewann, desto schneller dünnte das Publikum aus. Die Verbleibenden sprachen vor allem von Trauer und Unverständnis angesichts des überwältigenden Zuspruchs für den republikanischen Kandidaten aus.

Die blauen und roten Luftballone, die an der Decke hingen und eigentlich für einen Sieg Clintons reserviert waren, ließen die Veranstalter trotzdem auf die letzten Clinton-Anhänger fallen. Dies wurde als der "traurigste Luftballonregen der Welt" angekündigt, die Ballone wurden dementsprechend schnell zerplatzt – gleich wie die Hoffnungen all jener, die in dieser Nacht fest mit der Wahl Hillary Clintons zur US-Präsidentin gerechnet haben.