Jedes dritte in Deutschland zugelassene Auto ist ein Diesel. Per 1. Jänner 2017 waren in Deutschland nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts 45,8 Millionen Autos angemeldet, davon 15,1 Millionen Diesel. Je nachdem, wie viele Schadstoffe sie ausstoßen, entsprechen die Wagen einer bestimmten Abgasnorm.

Je höher der Wert der Abgasnorm ist, desto strenger sind die Vorgaben. Zwei von fünf Diesel-Pkw in Deutschland entsprechen zum Beispiel der Abgasnorm Euro 5, das ist die größte Diesel-Gruppe (39 Prozent). Der neuesten und damit strengsten Abgasnorm Euro 6 entsprechen 18 Prozent, also fast jeder fünfte Diesel. Euro-4-Diesel machen knapp ein Viertel (23 Prozent) des Bestands aus, Euro-3-Fahrzeuge 13 Prozent.

Eins von 20 Diesel-Autos (5 Prozent) entspricht der Euro-2-Norm. Euro-1-Diesel und solche ohne Abgasnorm gibt es in Deutschland demnach nur gut 200.000, das entspricht einem Prozent der Diesel-Flotte. Fahren dürfen grundsätzlich alle - aber viele Städte sperren alte Dieselautos mit Umweltzonen aus.

Hardware oder Software?

Damit Diesel sauberer werden, wollen die Autobauer die Motor-Software der Autos verbessern. Das ließen sie im Vorfeld des heutigen Diesel-Gipfels verlautbaren. Reicht nicht, sagen viele Politiker und Umweltschützer, sie müssten auch an die "Hardware" ran. Aber was heißt das eigentlich?

Eine SOFTWARE ist in alle neueren Autos integriert, seit über 20 Jahren. Der Computer an Bord, das Motorsteuergerät, steckt in einer Metallbox, etwa 15 x 15 x 5 Zentimeter groß. Er verarbeitet alle Informationen von den Sensoren, etwa Geschwindigkeit und Temperatur, und regelt verschiedene Funktionen und Bauteile - darunter auch die Abgasreinigung.

Die modernste ist der SCR-KATALYSATOR, das steht für selektive katalytische Reduktion. Zusammen mit der Harnstofflösung AdBlue, die in den Abgasstrom eingespritzt wird, werden am Katalysator die gesundheitsschädlichen Stickoxide reduziert und zurück in Stickstoff umgewandelt.

Nicht ganz so effektiv ist ein SPEICHERKATALYSATOR, der Stickoxide zwischenspeichert und durch geringe Mengen Kraftstoff - also einen anderen Stoff als beim SCR-Katalysator - zurück zu Stickstoff umwandelt.

Eine weitere Variante ist die sogenannte ABGASRÜCKFÜHRUNG, die es schon lange gibt. Dabei wird Abgas so der Frischluft zugeführt, dass weniger Stickoxide entstehen. Das reicht aber nicht aus, um die strengsten Abgasnormen zu erfüllen.