Die FDP will die gesetzlich zulässige Höchst-Arbeitszeit auf 48 Stunden anheben. Der Gesetzentwurf, der am Donnerstag im deutschen Bundestag eingebracht werden soll, sehe auch eine Verkürzung der vorgeschriebenen Ruhezeiten vor, berichteten die "Märkische Oderzeitung" und die "Südwestpresse".

"Durch die Digitalisierung wird sich die Arbeitswelt massiv verändern", begründete der sozialpolitische Sprecher der FDP, Pascal Kober, die Gesetzesinitiative. "Unser Arbeitszeitgesetz muss deshalb flexibilisiert werden." In Österreich sind Pläne der Bundesregierung, den 12-Stunden-Arbeitstag zu ermöglichen, vorerst auf Eis gelegt worden.

Ausdehnung´bisher nur in Ausnahmefällen

Künftig werde es immer öfter um projektbezogene Tätigkeiten gehen und immer weniger darum, an einem spezifischen Ort oder zu einer spezifischen Zeit zu arbeiten, sagte Kober. Homeoffice und mobiles Arbeiten böten neue Chancen.

Bisher dürfen Beschäftigte in Deutschland im Regelfall pro Tag höchstens acht Stunden arbeiten - bei fünf Arbeitstagen sind das 40 Stunden pro Woche. Eine Ausdehnung ist nur übergangsweise oder bei regelmäßigen Bereitschaftsdiensten erlaubt. Außerdem sind zwischen Arbeitsende und Arbeitsanfang am kommenden Tag elf Stunden Ruhezeit vorgeschrieben, die im Einzelfall auf neun Stunden reduziert werden können.

Diese Ruhezeiten sollen nach dem Willen der FDP in Tarifverhandlungen verkürzt werden dürfen, wenn sie später ausgeglichen werden. Sie orientieren sich dem Bericht zufolge an der EU-Arbeitszeitrichtlinie. Dort wird zwar geregelt, dass Arbeitnehmer wöchentlich höchstens 48 Stunden arbeiten dürfen - aber einschließlich Überstunden. Die Mindestruhezeit beträgt dort aber elf Stunden.