Wie die Kleine Zeitung bereits im Februar exklusiv berichtete, wird die Baustoffsparte der "Wietersdorfer" verkauft. Die Kärntner WIG Wietersdorfer Holding GmbH und die niederösterreichische "Baumit Beteiligungen GmbH" haben heute vertraglich fixiert, dass die Wietersdorfer Tochter w&p Baustoffe GmbH zu 100 Prozent von der zur Schmid Industrieholding gehörenden Baumit Beteiligungen GmbH übernommen wird. Das bedeutet die Übernahme aller Standorte und Anteile an den Marken Baumit und KEMA.

Die Übertragung der Wietersdorfer-Anteile erfolgt vorbehaltlich der notwendigen Genehmigungen, insbesondere durch die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB). Die BWB wurde bereits über den Vertragsabschluss informiert. Über den Kaufpreis ist Stillschweigen vereinbart. 

In der w&p Baustoffe GmbH sind die Baustoffaktivitäten der Wietersdorfer Gruppe in mehr als 20 Ländern gebündelt. Unter den Marken Baumit und KEMA wird, mit rund 650 Mitarbeiter – 225 davon in Österreich – eine Palette von Produkten wie Putz, Mörtel und Estrich sowie Vollwärmeschutz, Klebe- und Spachtelmassen hergestellt und vertrieben. 

Marken-Partner wird neuer Eigentümer

1988 begründeten Dieter Kern für die „Wietersdorfer“ und Friedrich Schmid für die „Wopfinger“ die Dachmarke Baumit. Primäres Ziel war, hochqualitative Baustoffprodukte unter der gemeinsamen Dachmarke - Baumit - zu vertreiben. Bei Forschung und Entwicklung sollten innerhalb der Unternehmen Synergien genutzt und die Produkte in den Bereichen Fassade, Putze und Estriche auf einheitlichem Qualitätsniveau unter einheitlichen Qualitätsstandards produziert werden. Die Eigenständigkeit, beider in Familienbesitz befindlichen Unternehmensgruppen, blieb bis heute bestehen. „Gemeinsam mit den Wietersdorfern haben wir in fast 30 Jahren Baumit zu einer innovativen und verlässlichen Marke aufgebaut. Ein Strategiewechsel der Wietersdorfer, die zukünftig den Fokus ihrer Aktivitäten auf andere Wachstumsmärkte legen, hat zur Einigung über den Verkauf geführt“, so Mag. Robert Schmid, Geschäftsführer der Baumit Beteiligungen GmbH.

Wietersdorfer: Fokus auf B2B-Wachstumsmärkte

„Innovation, Spezialisierung und Internationalisierung prägen die strategische Ausrichtung unseres Unternehmens. Mit dem Verkauf der Baustoffsparte werden wir uns in Zukunft gänzlich auf B2B-Märkte fokussieren und schaffen zudem finanziellen Freiraum für Wachstum in jenen Geschäftsfeldern, in denen wir verstärkt Entwicklungspotenzial sehen“, erklärt Dr. Michael Junghans, Geschäftsführer der WIG Wietersdorfer Holding GmbH. „Im Rohrbereich etwa, in dem wir mit unseren Tochterunternehmen HOBAS und POLOPLAST vertreten sind, orten wir große Wachstums- und Spezialisierungsmöglichkeiten“, so Junghans weiter. Ziel ist es, sich verstärkt auch auf die weiteren Geschäftsfelder ‚Zement und Beton‘, ‚Kalk‘ sowie internationale Beteiligungen zu konzentrieren, heißt es in einer Aussendung des Unternehmens.