Dann das Problem mit der derzeit 2,39 Euro „teuren“ Butter, die aus Sicht der Molkereien gar nicht teuer ist. „Fünf Kilo Butter isst jeder Österreicher durchschnittlich pro Jahr. Da drückt die Preiserhöhung von 50 Cent für 250 Gramm mit weniger als einem Euro pro Monat auf die Geldbörse. Das ist doch verkraftbar“, findet Kärntnermilch-Geschäftsführer Helmut Petschar, der gestern als Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) wiedergewählt wurde.
Als solcher wünscht sich Petschar einen Erzeugermilchpreis von „40 Cent netto“ und Lösungen von der (EU-) Politik – etwa einen Abgleich für die hohen Transportkosten. Zum Vergleich: Sie machen im gebirgigen Österreich 2 Cent pro Kilo aus, in Norddeutschland 0,4 Cent. Wenn man bedenkt, dass man für ein Kilo Butter 25 Liter Milch braucht, ist das ein wichtiger Faktor.
Über diese und andere agrarpolitische Themen diskutierten auf der Tagung Europaabgeordnete Elisabeth Köstinger und Brigitte Misonne, in der EU-Kommission für Ländliche Entwicklung zuständig.
Die Milchverarbeiter forcieren auch Forschung und Entwicklung. Zwar gibt es in Österreich schon jetzt 70 verschiedene Milchsorten und allein 102 verschiedene Joghurts bzw. Desserts mit Erdbeergeschmack. Petschar: „Produktinnovationen sind eine Chance für uns. Und unsere Qualität sowieso.“