Eine der größten Finanzierungsrunden, die je ein österreichisches Startup abgeschlossen hat, absolvierte jetzt ein Kärntner Start-up. Das vor knapp fünf Jahren von Stefan Lederer, Christopher Müller und Christian Timmerer gegründete Unternehmen Bitmovin holte sich jetzt von Investoren 30 Millionen Dollar (über 24 Millionen Euro). Bitmovin entwickelte sich aus dem PhD-Forschungsprojekt seiner Gründer an der Universität Klagenfurt und schaffte es zu einem führenden Anbieter von Online-Videotechnologie der nächsten Generation.
Bitmovin ist heute der weltweit führender Anbieter von Online-Video-Infastruktucture-Software, mit Büros in San Francisco (HQ), den Niederlanden, Klagenfurt, Wien, Hongkong, Sao Paulo, New York, Seattle und Chicago. Die Finanzierungsrunde ist in den letzten Monaten zustande gekommen. Der frühe Risikokapitalgeber Speedinvest aus Wien, der nach wie vor an Bord ist, brachte Lederer in Kontakt mit dem neuen Lead-Investor Highland (beteiligt unter anderem auch bei WeTransfer, Wooga, Outfittery). Auch die bestehenden Investoren Atomico, Constantia New Business, Dawn Capital und YCombinator seien mitgezogen.Die Finanzierung ermöglicht Bitmovin die weitere Skalierung der F&E-Tätigkeiten sowie der weltweit tätigen Engineering- und Vertriebs-Teams.
43 Millionen Dollar
Mit der Finanzierungsrunde erhöht sich das Gesamtinvestment in Bitmovin auf 43 Millionen US Dollar. An dem Unternehmen sind auch erfahrene Silicon Valley-Veteranen als Angel-Investoren beteiligt, darunter der ehemalige Cisco-CTO Ed Kozel, der frühere Vice President of Engineering von Netflix, der Gründer von Gaikai, der Gründer von Drupal und der Gründer von Unity3D. Bitmovin ist auch Alumnus von YCombinator, dem führenden globalen Start-up-Accelerator.
„Da sich die Umstellung auf Streaming einem Wendepunkt nähert und zum dominierenden Format für den Konsum von Sport, Nachrichten, Filmen und Theater wird, adressiert Bitmovin ein beispielloses Marktpotential“, sagt Fergal Mullen, Partner beim Lead-Investor Highland Europe“. Video sei heute für alle Social-Media-Plattformen sowie für viele weitere Internet-Unternehmen und zunehmend auch für klassische Unternehmen und Bildungseinrichtungen von signifikanter Bedeutung.
Ziel bleibe aber, sagt Lederer laut trendtpics.at, ein Börsengang an der Wall Street. “Es ist unser Traum, einmal die Börsenglocke in New York zu läuten.“
Bitmovin ist mit seiner Streaming-Software weltweit erfolgreich. Zu Kunden zählen die New York Times, Twitter bzw. dessen Livevideo-App Periscope, Sling, das Red Bull Media House und ProSieben, die bei Online-Videos dank der Bitmovin-Lösung eine bessere Qualität und höhere Übertragungsgeschwindigkeiten erzielen. Zu den Produkten von Bitmovin zählen ein HTML5-Videoplayer, der auch Virtual-Reality-Inhalte und 360-Grad-Videos abspielen kann. Kunden von Bitmovin zahlen für die Nutzung des schnellen Videoplayers je nach Zahl der Views. Damit erwirtschaftet das Startup mittlerweile einen Umsatz im höheren einstelligen Millionenbereich. Bitmovin hat derzeit 65 Mitarbeiter.