95 Prozent, so sagt es eine aktuelle Erhebung des Beratungsunternehmens Deloitte, der Vorstände in den größten österreichischen Börse-Unternehmen sind männlich. Ausgeleuchtet wurden all jene Betriebe, die im "Prime Market" des Börsenindex ATX gelistet sind.
Eine aktuelle Analyse von Deloitte Österreich ortet aber zumindest eine positive Tendenz: Die Anzahl der Frauen, die sich in von Deloitte begleiteten Auswahlverfahren für Führungspositionen in Unternehmen bewerben, nimmt deutlich zu. Bei den Gehaltsvorstellungen unterscheiden sich die Frauen kaum noch von den Männern.
Insgesamt zeichnet die aktuelle Bestandsaufnahme des Frauenanteils in den 38 Unternehmen aber ein deutliches Bild: Von 135 Vorstandspositionen werden nur sieben von Frauen bekleidet. Das bedeutet eine Frauenquote von gerade einmal 5 Prozent. Auch in den Aufsichtsräten dieser Unternehmen ist man vom Erfüllen der gesetzlichen Quote von 30 Prozent noch ein gutes Stück entfernt. Diese sind nur zu 19 Prozent weiblich besetzt.
Viele Bewerberinnen
Dabei mangelt es aber laut einer Analyse von Deloitte nicht an qualifizierten Bewerberinnen. Das Beratungsunternehmen wird seit vielen Jahren mit der Besetzung von Führungskräften in heimischen Unternehmen betraut. Nun wurden umfassende Daten aus den letzten drei Jahren Recruiting analysiert. Insgesamt wurden 10.000 Bewerbungen für Führungspositionen in allen relevanten Branchen ausgewertet. Im untersuchten Zeitraum hat man rund 200 solche Stellen nach einem strukturierten Prozess besetzt.
Bei Bewerbungen für Führungspositionen auf allen Ebenen lässt sich 2017 insgesamt ein Plus verzeichnen. 30 Prozent der eingegangenen Bewerbungen stammen von Frauen. 2015 lag der Anteil noch bei 22 Prozent. Vor allem auf Vorstandsebene haben Bewerberinnen in den letzten drei Jahren deutlich aufgeholt.
"Unsere Auswertung lässt einen Positivtrend erkennen. 2015 haben sich nur zehn Prozent Frauen für Geschäftsführungs- oder Vorstandspositionen beworben, 2017 waren es bereits 22 Prozent", erklärt Gundi Wentner, Partnerin bei Deloitte Österreich.