Die CTP Chemisch Thermische Prozesstechnik GmbH mit Sitz in Graz-St. Peter brachte beim Landesgericht für ZRS Graz den Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens ein. Die Überschuldung beträgt 15,4 Millionen Euro, 89 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen.
"Wir haben extrem positive Erwartungen für das Geschäftsjahr 2018 und die dafür notwendigen Aufträge im Haus", sagt Robert Kobierski, einer der beiden Geschäftsführer des auf Anlagen für die industrielle Abgasreinigung spezialisierten Betriebs.
Problematisch sei aber gewesen, dass die dafür notwendigen Finanzierungen im Vorfeld "von den Eigentümern nicht unterstützt bzw. bereitgestellt worden sind". Zudem sorgte das vermehrte Auftreten von Billig-Anbietern dafür, dass "zahlreiche Standardprojekte nicht mehr wie in der Vergangenheit akquiriert werden konnten".
Unternehmen braucht "strategischen Partner"
Auch Rechtsanwalt Clemens Jaufer verweist auf "volle Auftragsbücher, einen sehr guten Kundenstock und ein funktionierendes Geschäftsmodell". Eine Fortführung ist jedenfalls geplant, es sollen bereits "intensive Gespräche mit strategischen Partnern" geführt werden.
Michael Klimisch, zweiter CTP-Geschäftsführer, sieht diesbezüglich noch "zumindest zwei potenzielle inländische Interessenten auch nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens im Rennen."
"Es steht fest, dass das Unternehmen einen strategischen Partner braucht. Ob am Ende ein Sanierungsplan beantragt wird, hängt dann vom konkreten Angebot beziehungsweise der Angebotsstruktur des zum Zug kommenden Interessenten ab", lässt Jaufer wissen. Die CTP gehört laut Firmenbuch zurzeit zu 25,1 Prozent der japanischen Sintokogio Ltd. und zu 74,9 Prozent der CTP Beteiligungsmanagement GmbH.
Von rund 390 Gläubigern sprechen die Gläubigerschützer vom KSV1870 und AKV. Aktiva von 6,2 Millionen Euro würden Passiva von 21,5 Millionen Euro gegenüberstehen.