Der steirische Bohrerhersteller Fisch Tools der Johann Eberhard GmbH hat im vergangenen Geschäftsjahr mit rund 9,5 Millionen Euro einen Umsatzrekord erzielt. Für 2018 ist abermals ein Plus von sieben bis acht Prozent geplant. Außerdem will man den Vorsprung als Marktführer in Deutschland und den USA ausbauen, schilderten die Geschäftsführer Andreas Eberhard und Christoph Riegler am Mittwoch im APA-Gespräch.

Das Unternehmen in Familienhänden, es wurde vor drei Generationen 1946 gegründet, beschäftigt derzeit 90 Mitarbeiter am Hauptsitz in St. Josef (Bezirk Deutschlandsberg) und acht Angestellte bei einer Tochterfirma in Frankreich. 2017 sei das "erfolgreichste Jahr bei Umsatz und Ergebnis" gewesen, so Riegler. 2016 verzeichnete man rund neun Millionen Euro Umsatz. 2018 will man die zehn Millionen Euro-Marke knacken.

Premium-Holzbohrer

Das Hauptgeschäft macht Fisch Tools mit Holzbohrern im Premiumsegment. 82 Prozent der etwa 2,5 Millionen Bohrer, die momentan jährlich produziert werden, gehen in den Export. Hauptabnehmer sind EU-Länder, da vor allem Deutschland, Frankreich und Großbritannien, sowie die USA. In den Vereinigten Staaten von Amerika wurden 2017 fast 22 Prozent des Jahresumsatzes erwirtschaftet, sagten die Geschäftsführer. Für die kommenden Jahre plant das Unternehmen weitere Expansion: Man will in Russland Fuß fassen und mittelfristig auch im Iran.

"Markenbotschafter" der Firma ist ein spezieller Alu-Eisbohrer, mit dem starke Zuwächse erzielt wurden. Er kommt vor allem im alpinen Skisport in Europa und den USA zum Einsatz, um Kippstangen ein- und umzusetzen. Außerdem werden damit Fangnetze befestigt. "Wir arbeiten mit den größten Kippstangenherstellern in Europa und den USA zusammen und statten beispielsweise das US-Ski-Team, den Österreichischen Ski-Verband und jetzt neu auch den polnischen Skiverband aus", so Eberhard. Zudem ist Fisch Tools seit Jahresbeginn offizieller Sponsor und Eisbohrer-Lieferant der World Pro Ski Tour in den USA.

Fachkräfte gesucht

Für die Herstellung der geschmiedeten Bohrwerkzeuge werden im Werk in St. Josef pro Jahr 250 bis 300 Tonnen Stahl sowie rund 70 Tonnen Aluminium verarbeitet. Der Stahl kommt vorrangig aus Italien, doch Aluminium und der Schnellarbeitsstahl HSS werden von österreichischen Lieferanten wie etwa Böhler bezogen. Im Vergleich zu den aufstrebenden chinesischen Premium-Herstellern habe man einen Entwicklungsvorsprung. Um diesen nicht zu verspielen wurden 2017 rund 1,4 Millionen Euro etwa für zusätzliche Automatisierungstechniken investiert. 2018 will Fisch Tools abermals eine ähnliche Summe in den Standort St. Josef investieren.

Zusätzliche Mitarbeiter werden derzeit aufgenommen, vor allem wegen der Expansionspläne suche man Fachkräfte wie etwa Zerspanungstechniker mit CNC-Kenntnissen. "Wir haben aber auch schon wissbegierige Kfz-Mechaniker umgeschult", meinten die Geschäftsführer.