2018 wird es erstmals seit 1997 auf Österreichs Autobahnen wieder Fahrzeuge ohne Vignette geben. Und das ganz legal mit digitaler Vignette, die man jetzt im Webshop der Asfinag oder via App kaufen kann.

Sie hat denselben Preis und dieselbe Gültigkeit wie die klassische Vignette haben. Auch 10-Tages und 2-Monatsvignetten lassen sich online kaufen. Allerdings muss man beachten, dass die digitale Vignette erst 18 Tage nach dem Kauf gültig ist.

Eine Umfrage der Asfinag hat gezeigt, dass rund zwei Drittel der Kunden ihr Kennzeichen online registrieren lassen wollen, um sich das Kratzen und Kleben der Vignette zu ersparen.

Die Asfinag zeigte sich durch die Umfrageergebnisse überrascht und "sehr, sehr erfreut", sagte Schierhackl. Der Autobahn- und Schnellstraßenbetreiber werde nun für das kommende Jahr weniger Klebevignetten produzieren als zunächst geplant, "um nicht Tausende Vignetten fachgerecht entsorgen zu müssen", die nicht gekauft wurden.

Kosten bleiben gleich

Die Kosten für die Asfinag sind für beide Arten der Vignette in etwa gleich. Beim klassischen Autobahnpickerl kommen laut Schierhackl die Produktionskosten zum Tragen, bei der digitalen Form sind es etwa mehr Servicegebühren für Kreditkartenzahlungen. Pläne, die Klebevignette ganz abzuschaffen, gibt es vorerst nicht. 14 Prozent wollen laut der Ifes-Umfrage unter 800 Lenkern nicht auf das Pickerl verzichten.

Kontrolliert werden die zwei Systeme wie bisher. Asfinag-Mitarbeiter können den Aufkleber auf der Windschutzscheibe überprüfen oder die an das Kennzeichen gekoppelte digitale Vignette mithilfe eines Nummernschild-Lesegerätes erkennen. Kameras zur automatischen Kontrolle erfassen ebenfalls beides. Ist eine Vignette vorhanden, wird das Foto sofort gelöscht, betonte Schierhackl.

Öffentliche Daten

Die Datenbank für die digitale Vignette wird öffentlich einsehbar sein, was im Vorfeld für datenschutzrechtliche Kritik gesorgt hat. Es sei nur das Kennzeichen und der Maut-Typ - also Jahres-, Zwei-Monats oder Zehn-Tages-Vignette - ablesbar, betonte Schierhackl. Außerdem sind von einem Computer täglich nur drei Abfragen möglich, "um systematische und automatische Abfragen zu verhindern".