Das Kontrollgremium tritt in Berlin zusammen. "Es geht in der Aufsichtsratssitzung darum, an einer tragfähigen und einvernehmlichen Lösung für die Zukunft von Bombardier in Deutschland zu arbeiten", sagte ein Sprecher.

Klarheit für die Beschäftigten wird es demnach aber noch nicht geben. "Ziel ist nach wie vor, in enger Abstimmung mit der Arbeitnehmervertretung bis Juli Klarheit für das Unternehmen und die Mitarbeiter zu schaffen", hieß es.

Weltweit geht es um 5000 Arbeitsplätze

Die Zugsparte des kanadischen Flugzeug- und Bahnkonzerns Bombardier hatte angekündigt, weltweit 5000 Arbeitsplätze zu streichen. Die Zugsparte macht insgesamt zwar Gewinn, bleibt in Deutschland aber hinter den eigenen Erwartungen zurück. Ziel ist, mit den deutschen Werken zumindest ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen.

Unklar ist, wie stark der Stellenabbau die deutschen Standorte mit ihren 8.500 Beschäftigten trifft. Das Management will sie stärker spezialisieren: Am größten Standort in Hennigsdorf bei Berlin sollen Züge entwickelt werden und nur noch Prototypen und Testfahrzeuge entstehen. Die Serienfertigung soll ins sächsische Bautzen gehen.

Umsatzziel: Zehn Milliarden US-Dollar

Görlitz soll sich auf Aluminium-Wagenkästen spezialisieren. Das weltweite Produktionszentrum für Loks ist in Kassel geplant, entwickelt werden sie in Mannheim. In Braunschweig soll weiter Signal- und Steuerungstechnik entstehen, in Siegen Drehgestelle.

Bombardier Transportation will seinen Umsatz nach Unternehmensangaben bis 2020 auf zehn Milliarden US-Dollar (neun Milliarden Euro) steigern. 2016 hatte der Umsatz 7,6 Milliarden Dollar erreicht.

Erst im vergangenen Jahr waren 1430 Arbeitsplätze in Deutschland weggefallen, darunter viele von Leiharbeitern. Der Aufsichtsrat sieht aber weiter dringenden Handlungsbedarf, wie nach der letzten Sitzung im März betont wurde. Grundlage war ein Gutachten externer Berater, über das am Freitag weiter diskutiert werden dürfte.