Die OPEC fasst Insidern zufolge eine größere Förderkürzung ins Auge als bisher erwogen. Die 14 Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder debattieren bei ihrem Treffen in Wien über eine Drosselung der Produktion um 1,4 Millionen Barrel am Tag.

Zuletzt war eine Kürzung um 1,2 Millionen Barrel pro Tag im Gespräch, um den Ölpreisverfall zu stoppen. Das Kartell wolle zudem, dass Ölländer außerhalb seines Kreises die Produktion um 600.000 Barrel pro Tag zurückfahren, Russland etwa um 400.000.

Die führenden Ölstaaten verhandeln seit Monaten über eine Förderbremse, um den Markt zu stabilisieren. Bei vielen von ihnen hat der niedrige Ölpreis tiefe Spuren in der Wirtschaft und in den Staatsfinanzen hinterlassen. Unterschiedliche Interessen haben bis jetzt aber eine Einigung immer wieder verhindert. Am Nachmittag will die OPEC das Ergebnis der Beratungen verkünden.

Sollte es tatsächlich zu einer geringeren Fördermenge kommen, wäre es die erste Produktionskürzung der OPEC seit acht Jahren. Die Commerzbank-Experten rechnen in diesem Fall mit einem Anstieg der Ölpreise auf über 50 Dollar je Barrel.

Schon am Mittwoch sind die Ölpreise massiv gestiegen. Die Preise für US-Öl und Nordsee-Öl sprangen jeweils um etwa sieben Prozent nach oben und erreichten fast die Marke von 50 Dollar (47,28 Euro).

Förderkürzung im September

Im September hatte die OPEC für viele Experten überraschend einen Schritt hin zu einer Förderkürzung gemacht. Sie beschloss grundsätzlich eine Beschränkung des täglichen Produktionsvolumens auf 32,5 bis 33 Millionen Barrel, nach zuletzt geschätzten 33,6 Millionen Barrel pro Tag im Oktober. Die Öl-Minister müssen dies in Wien aber noch formell absegnen.