51 Millionen Euro sicherte sich Kärnten beim jüngsten Fördercall des Bundes. Die Summe löst Investitionen im Ausmaß von rund 100 Millionen Euro für den Ausbau des Breitbandnetzes aus. Die Breitbandinitiative Kärnten (BIK) plant damit Glasfaser-Netze in 41 Gemeinden. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Mittel auch abzuholen und verbauen zu können“, erklärt der zuständige Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP).

4700 Gebäude „förderbar“

Denn obwohl der Betrag beachtlich ist – Kärnten sicherte sich fast 20 Prozent der Fördersumme und rangiert hinter der Steiermark auf Platz 2 – drohen Hürden, das Geld auch tatsächlich zu „verbauen“. Nicht nur wegen des Zeitdrucks bis 2027, sondern auch, weil ein erheblicher Teil der infrage kommenden Gebäude derzeit von anderen Anbietern „blockiert“ sei, ärgert sich BIK-Chef Peter Schark. Gerade einmal 4700 Gebäude in den 41 Gemeinden seien derzeit förderbar. Diese Anbieter hätten sich „Filetstücke“ gesichert und verhinderten den Ausbau für die BIK, die mit ihren Partnern flächendeckend Glasfaser verlegen will.

Peter Schark und Sebastian Schuschnig
Peter Schark und Sebastian Schuschnig © KK

„Sanktionen bei Nichterfüllung“

Insgesamt gebe es momentan in Kärnten nur noch 21.000 „förderbare“ Gebäude – das Gros davon in jenen 20 Gemeinden, die noch gar keinen Plan für den Breitbandausbau einreichten. Schark ist daher ein „bisschen enttäuscht“ trotz des „tollen“ Fördervolumens: „Es gibt zwei, drei Marktteilnehmer, die den Ausbau eingemeldet haben und uns damit blockieren.“ Schark fordert Umsetzungsverpflichtungen und Sanktionen bei Nichterfüllung. Diese Forderung stellten bereits die Wirtschaftsreferenten der Bundesländer im Mai an die Bundesregierung. Geplant ist der Ausbau in verschiedenen Regionen des Landes – etwa im Gegendtal, im Oberen Drautal, nordwestlich des Wörthersees sowie in großen Teilen Unterkärntens.