Eigentlich war alles angerichtet. Ende November schnürte die Bundesregierung einen Fördertopf für den Ausbau von schnellem Internet im Land fest. Dotiert mit 175 Millionen Euro. Der Haken aus steirischer Sicht: Das Bundesland wurde, wie auch Kärnten und das Burgenland, damals nicht berücksichtigt.

Als Grund wurden der „große privatwirtschaftliche Ausbau“ im Bundesland und eine damit einhergehende „neue Konsultation der Förderkarte“ genannt. Das wiederum sorgte in der Landesregierung für großen Unmut und einen geharnischten Brief an den damals noch politisch zuständigen Ex-Staatssekretär Florian Tursky. Primärer Kritikpunkt war, die Regierung priorisiere angemeldete Projekte zu stark und lege zu wenig Augenmerk auf deren Realisierbarkeit und tatsächliche Realisierung. Vor allem die Anerkennung der Einreichungen eines bestimmten privaten Anbieters waren der Landespolitik und der steirischen Breitbandgesellschaft sbidi ein Dorn im Auge. Das Vorgehen und die bundespolitische Reaktion hätten den bereits geplanten Glasfaserausbau unterversorgter Gebiete „verunmöglicht“.

Ausbau in West-, Süd- und Oststeiermark

Jetzt stellt sich die Situation wieder anders dar. Am Mittwoch wurde ein neuer Fördercall aufgemacht, dotiert mit 275 Millionen Euro. Die Steiermark holt sich davon fast 110 Millionen ab, also den Löwenanteil. „Erfreut“ zeigt sich darüber naturgemäß die Wirtschaftslandesrätin. „Der Bund hat die Anregungen der Steiermark nach dem letzten Call aufgegriffen, für die aktuelle Ausschreibung berücksichtigt und die Förderrichtlinien entsprechend überarbeitet“, lässt Barbara Eibinger-Miedl die Kleine Zeitung wissen. In Summe würden die Fördermittel Investitionen von „über 200 Millionen Euro auslösen“.

Wo diese Niederschlag finden werden? Den Schwerpunkt wollen das Land und die sbidi auf „bisher unterversorgte Regionen in der Weststeiermark, der Südsteiermark sowie der Oststeiermark“ legen. „Der lang erwartete Fördercall ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und wird den Glasfaser-Ausbau in der Steiermark nachhaltig voranbringen“, sagt dazu sbidi-Chef Herbert Jöbstl.