Nach mehreren Jahren Pause wird es ab Ende April ein neues Sparprodukt des Bundes geben. Die Details zur Neuauflage des im Sommer 2020 eingestellten Bundesschatzes werden heute von Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) und Markus Stix, Geschäftsführer der Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA), vorgestellt. Einiges ist aber schon jetzt bekannt. Privatpersonen können mit diesem Geldanlageprodukt direkt beim österreichischen Staat Anleihen kaufen. Ein Wertpapierdepot bei einer Bank ist dafür nicht erforderlich. Darüber hinaus betont die OeBFA, dass es „keinerlei Kursrisiko“ geben werde, sondern diese Anlageform sich eher an einem Onlinesparbuch orientieren werde. Die Mindesteinlage beträgt 100 Euro.

Bei der Ankündigung des neuen Bundesschatzes erklärte Brunner: „Ziel ist es, mit dem neuen Bundesschatz mehr Angebot zu schaffen, um für mehr Wettbewerb zu sorgen und ein sicheres Anlageprodukt auf den Markt zu bringen.“ Die Wertpapiere der Republik würden seit Jahren eine stabile und sichere Rendite bringen. Die Zinssätze sollen, laut bisherigen Angaben von Stix von Ende Jänner, „deutlich über drei Prozent“ liegen. So einen Zinssatz erhält man bei heimischen Banken derzeit, wenn man sein Gespartes mit einer mehrjährigen Bindung anlegt. Allerdings sind auch Anlagen in den Bundesschatz an Laufzeiten gebunden. Die Anleihenzeichnung soll aber immer möglich sein – und ist damit nicht auf ein bestimmtes Zeitfenster begrenzt. Einzelheiten zu Laufzeiten, Zinsen und Volumina sowie zum Portal, über das sich das – voraussichtlich ab Ende April – dann abwickeln lässt, werden heute erwartet.

Überprüfung der Kundenidentität automatisch

Bundesschatz wird jedenfalls das erste Finanzprodukt in Österreich sein, das die ID Austria, die bereits rund 2,6 Millionen Menschen für FinanzOnline, Sozialversicherung und Meldewesen nutzen, bei der Kontoeröffnung und Kontoverwaltung einsetzt. Das kürzt für die Privatanlegerinnen und -anleger den Registrierungsprozess ab. Denn die Feststellung und Überprüfung der Kundenidentität erfolgt über die ID Austria automatisch.

Nichtsdestotrotz gibt es auch Kritik. Die SPÖ wirft der Bundesregierung vor, dass beim Bundesschatz ebenso wie beim neuen Handwerkerbonus durch die ID Austria Menschen der älteren Generation und jene ohne Smartphone oder eigenen Computer ausgeschlossen werden. Gut fünf Millionen Sparer würden nur „mickrige Zinsen von den Banken“ bekommen und seien vom „staatlichen Sparprodukt mit ordentlichen Zinsen ausgeschlossen“, kritisierte zuletzt SPÖ-Klubvorsitzende Eva-Maria Holzleitner.