Das berühmte Luxuskaufhaus KaDeWe in Berlin hat den Besitzer gewechselt. Die Immobilie gehört nun zur Gänze der thailändische Central Group. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ darüber berichtet, unter Berufung auf „mehrere beteiligte Personen“ werde eine Milliarde Euro gezahlt. Der Kaufpreis des Gebäudes soll deutlich unter der Summe liegen, die der bisherige Eigentümer Signa Prime dafür in den Büchern stehen hatte.

Signa und Central sind langjährige Geschäftspartner, seit 2015 hält Central bereits die Mehrheit an dem Warenhausbetreiber – bisher aber nicht an der Immobilie. Die thailändische Unternehmensgruppe zählt unter Handelsexperten auch zu den Kandidaten für die vollständige Übernahme der Betreibergesellschaft KaDeWe Group, also des tatsächlichen Warenhausgeschäfts in der renommierten Immobilie in der Tauentzienstraße. Bisher hält Central daran 50,1 Prozent, 49,9 Prozent gehören zur in Schieflage geratenen Signa-Gruppe des Tiroler Geschäftsmannes René Benko.

Weitere Übernahme im Enstehen

Die KaDeWe-Immobilie gehörte zur Signa-Tochter Prime Selection, die weitere hochwertige Gebäude wie das Warenhaus Oberpollinger in München, das Alsterhaus in Hamburg oder das Goldene Quartier in Wien besitzt. Signa Prime Selection hatte kurz nach Weihnachten einen Insolvenzantrag gestellt.

Die Central Group bleibt laut Mitteilung „in Gesprächen mit dem Management der KaDeWe-Gruppe und den Gläubigern und ist zuversichtlich, sich als neuer Eigentümer der Berliner Immobilie über den Erwerb weiterer Vermögenswerte zu einigen und damit einen geordneten Ausstieg aus dem Insolvenzverfahren einzuleiten“.

Die Central Group gehört der Familie des thailändischen Milliardärs und Geschäftsführers Tos Chirathivat. Das Unternehmen besitzt zahlreiche Einkaufszentren, Elektronikläden und Supermärkte in Thailand und ist schon seit Jahren auch international tätig. 2011 etwa kaufte die Central Group die italienische Kaufhauskette La Rinascente. Weihnachten 2021 übernahm das Unternehmen zusammen mit Signa die britische Warenhauskette Selfridges. Auch bei Selfridges sei die Central Group in fortgeschrittenen Verhandlungen, die Anteile von Signa zu übernehmen, berichtete das „Handelsblatt“.