Die Briefwahlstimmen sind zwar noch ausständig. Nach Auszählung der übrigen Stimmen bleibt die FPÖ in den Bezirken Deutschlandsberg und Leibnitz wie bei der letzten Wahl vor vier Jahren aber stärkste politische Kraft. Knapp dahinter liegt in beiden Bezirken die ÖVP, die prozentuell die stärksten Zugewinne verbuchen konnte. Die SPÖ muss in beiden Bezirken Verluste hinnehmen und landet abgeschlagen auf Platz drei. Platz vier geht in beiden Bezirken an die Neos, die leichte Zugewinne verzeichnen. Herbe Verluste müssen die Grünen verzeichnen, die in beiden Bezirken von der Liste Pilz vom fünften auf den sechsten Platz verdrängt werden.

Bezirk Deutschlandsberg:

Die FPÖ gewinnt 9,87 Prozent der Stimmen dazu und ist mit insgesamt 34,57 Prozent die am häufigsten gewählte Partei im Bezirk. Etwas verhalten fiel der Jubel in der FPÖ-Bezirksparteizentrale in Deutschlandsberg dennoch aus. "Realistisch betrachtet ist das Ergebnis gut", betonte aber Michael Wallner, der auf der FPÖ-Wahlkreisliste an dritter Stelle gelistet war.

Michael Wallner, FPL Deutschlandsberg
Michael Wallner, FPL Deutschlandsberg © Thomas Wieser

Mit einem Plus von 9,9 Prozent auf 34,6 Prozent der Stimmen hat die ÖVP im Vergleich zur Nationalratswahl 2013 prozentuell am stärksten dazugewonnen, nämlich um 10,51 Prozent. Sie erzielte insgesamt 32,58 Prozent der abgegebenen Stimmen und liegt damit im Bezirk auf Platz zwei hinter der FPÖ. Demenstprechend groß ist der Jubel bei den Parteimitgliedern im Bezirk, die sich im Café Atrium trafen, um gemeinsam die erste Hochrechnung mitzuverfolgen. "Die Nummer eins zu sein ist eine tolle Sache", sagte der Nationalratsabgeordnete Werner Amon. "Man muss bis zum letzten Tag kämpfen." Über den Stimmenzuwachs im Bezirk freut er sich, auch bei den Vorzugsstimmen hat er stark zugelegt. "Es ist schön, so eine starke Unterstützung im Bezirk zu haben", so Amon.

Die ÖVP jubelt im Café Atrium in Deutschlandsberg
Die ÖVP jubelt im Café Atrium in Deutschlandsberg © Thomas Wieser

An dritter Stelle landete die SPÖ. Sie verlor 2,85 Prozent der Stimmen und hält derzeit 23,29 Prozent Stimmen. Platz vier geht an die Neos, die sich um 1 Prozent auf  3,9 Prozent steigern konnten. Dahinter landet die Liste Pilz mit 2,6 Prozent der Stimmen noch vor den grünen, die 5,9 Prozent einbüßen und nun nur noch bei 1,5 Prozent der Stimmen halten.

Bezirk Leibnitz

Auch im Bezirk Leibnitz hat die FPÖ mit 36,3 Prozent der Stimmen (+ 9,3 Prozent) die Nase vorn. "Das ist das Verdienst unserer fleißigen Funktionäre, die  für die FPÖ und HC Strache gerannt sind", freute sich FPÖ-Bezirksparteiobmann und Nationalrat Josef Riemer, der seinen Sitz im Parlament verteidigen konnte. Dementsprechend groß war der Jubel im dicht besetzten FPÖ-Bezirksbüro in der Leibnitzer Schmiedgasse.

Auf Platz zwei landet die ÖVP, die 10,7 Prozent zulegen kann, und nun 34,80 Prozent der Stimmen hält."Ich bin sehr zufrieden, wir haben unser Ziel das Direktmandat im Wahlkreis zu holen klar erreicht", freut sich ÖVP-Bezirksparteiobmann Joaschim Schnabel. Dass die FPÖ nicht zu knacken war sei wohl vor allem auf das Migrationsthema zurückzuführen, das in der Region überdurchschnittlich präsent ist.

Wenig erfreut, aber dennoch zuversichtlich war die Stimmung in der SPÖ-Bezirksstelle in Leibnitz, die 3,5 Prozent einbüßte und nun nur noch 20,4 Prozent der Stimmen hält. "Wir liegen wesentlich besser als in den Umfragen.

Unser Wahlziel haben wir aber leider nicht erreicht", sagt der Nationalratsabgeordnete Josef Muchitsch. "Das muss ich akzeptieren und zur Kenntnis nehmen." Die Landtagsabgeorndete Bernadette Kerschler fügt hinzu: "Jedes Mandat, das wir verlieren, ist nicht nur für uns schade, sondern auch für die Menschen. Es bedeutet weniger soziale Politik."

Verhaltene Stimmung bei der SPÖ in Leibnitz
Verhaltene Stimmung bei der SPÖ in Leibnitz © Barbara Kluger

Platz vier im Bezirk Leibnitz geht an die NEOS, die 0,7 Prozent zulegten und auf 3,4 Prozent der Stimmen kamen. Dahinter liegt die Liste Pilz, die auf Anhieb 2,1 Prozent der Stimmen für sich verbuchen und die Grünen hinter sich lassen konnte. Diese büßten 5,1 Prozent ein und liegen nun nur noch bei 1,5 Prozent.