In Raning (Gemeinde Gnas) ist der Wirbel derzeit kein kleiner. Denn der örtliche Sportplatz des USV Raning wurde in einer nächtlichen Aktion von Unbekannten umgepflügt. Der Vorfall ereignete sich in der Nacht von Freitag auf Samstag bei Regen, da fuhr ein Traktor samt Pflug auf das Fußballfeld und zog seine tiefen Spuren.
Verdächtiger bereits einvernommen
Aus der Polizeiinspektion Gnas heißt es, dass ein Verdächtiger bereits einvernommen wurde. Dieser sei allerdings nicht geständig. Der Polizei zufolge wird in alle Richtungen ermittelt, die Erhebungen fokussieren sich aber weiterhin auf den Verdächtigen. Man erhofft sich in der kommenden Woche Ergebnisse.
Zeugen, wie etwa der ehemalige Ortsteilbürgermeister Alois Weinzettl, der von den "Spuren, die kreuz und quer verlaufen", erzählt, sahen den Traktor in der fraglichen Nacht fahren - gedacht hat sich dabei aber freilich niemand etwas Böses. Die Polizeiinspektion Gnas bittet um Mithilfe und Zeugen, sich zu melden: unter der Telefonnummer 059 133 6123.
Ein Blick auf das Spielfeld bei Tageslicht verrät: Der Traktor muss kreuz und quer über den Platz getobt sein. Die Rinnen, die der Pflug im Rasen hinterlassen hat, sind tief, das Erdreich quillt an die Oberfläche. Bespielbar ist der Rasen für den USV Raning, ein Hobbyverein, der in der Dorfmeisterschaft kickt, so auf jeden Fall nicht mehr.Das bestätigt auch Alfred Schwarzl, Obmann des USV: "Der komplette Rasen ist zerstört, das ist Vandalismus pur!" Im Frühjahr möchte der USV eigentlich die Winterpause beenden und wieder die Fußballschuhe schnüren. Der Wunsch des Vereins ist also naturgemäß, dass der Rasen bisdahin wieder bespielbar ist.
Wunsch ans Christkind: Warmwetter
"Wir werden den Platz in Eigenregie sanieren, aber das hängt natürlich von der Witterung ab", erklärt Schwarzl. In den vergangenen Tagen hatte es lediglich Werte um null Grad, in der Nacht hat es gefroren. "In den kommenden Tagen ist wärmeres Wetter angesagt, das könnte unser Christkinderl sein. Denn dann können wir sanieren."Viel Wind um die Causa möchte Schwarzl jedenfalls nicht machen, das Echo, sagt er, soll klein bleiben. Denn in einem kleinen Dorf wie Raning sei die Gemeinschaft unter den Bewohnern wichtig.
Schaden wohl im vierstelligen Bereich
Die Polizeiinspektion Gnas führt derzeit dennoch, wie eingangs geschrieben, Erhebungen durch. Das Motiv für die Sachbeschädigung ist noch unklar. Die Vermutung, dass Alkohol im Spiel war, liegt natürlich nahe. Die Polizei schätzt, dass der angerichtete Sachschaden bei mehreren tausend Euro liegen dürfte.
Auf Facebook diskutieren die Leser der Kleinen Zeitung bereits fleißig, wer gepflügt haben könnte: Die Vermutung reichen vom "Wettpflügen der Landjugend" bis hin zu übereifrigen Maulwürfen. Die Rede ist auch von einer möglichen Fußbodenheizung, die erst verlegt werden müsse. Allerdings ist auch der Ärger groß: "So eine Sauerei", ist etwa ebenfalls zu lesen.
Fotos und Videos: Helmut Steiner
Katharina Siuka