Bei der Weihnachtsfeier des LKH Bad Radkersburg, die Montagabend in Halbenrain über die Bühne ging, soll es verkündet worden sein: Die Schließung des Krankenhauses ab 2025. Karlheinz Tscheliessnigg, Vorstandsvorsitzender der KAGES, soll Mitarbeitern gegenüber davon gesprochen haben, erklärten Bürgermeister Heinrich Schmidlechner (ÖVP) und Manfred Mikl von der Bürgerliste Bad Radkersburg (BBR).
Schließung aktuell kein Thema
Das Büro von Gesundheits-Landesrat Christopher Drexler gab allerdings Entwarnung: Das stimme nicht. "Das LKH Bad Radkersburg wird nicht geschlossen, das ist ein Irrläufer." Der Stand sei zum jetzigen Zeitpunkt der gleiche wie zuletzt, als Drexler im August in Bad Radkersburg ein Bekenntnis zum Erhalt des Spitals bis 2025 augesprochen hat: "Derzeit gibt es keine Debatte zu einer Schließung. Eine Schließung ist auch nicht im regionalen Strukturplan bis 2025 enthalten. Und der ist bindend." Was über das Jahr 2025 mit dem LKH passiert, steht derzeit nach wie vor noch nicht fest.
Dem Büro von Landesrat Drexler zufolge dürfte Tscheliessnigg auf der Weihnachtsfeier missverstanden worden sein. "Er hat uns gesagt, dass er lediglich gefragt hat, warum es keine gemeinsame Feier mit dem LKH Wagna als Verbund gibt."
Das bestätigt auf Nachfrage auch Reinhard Marczik, Unternehmsnessprecher der Kages: "Karlheinz Tscheliessnigg hat das nicht gesagt." Auch er verweist auf den regionalen Strukturplan für Gesundheit - und "der ist verbindlich. Bis 2025 ist das LKH Bad Radkersburg im Verbund mit Wagna als LKH Südsteiermark gesichert. Was ab 2025 ist, weiß man nicht. Eine Schließung steht jetzt nicht im Raum", sagt Marczik.
Gesundheitsstandort Bad Radkersburg
Schmidlechner und Mikl beriefen sich in einer ersten Stellungnahme auf Mitarbeiter, die anderes gehört haben wollen. Vizebürgermeister Josef Sommer (ÖVP) hat Schmidlecher zufolge bei einem Mitarbeiter nachgefragt, der das bestätigt hat. „Ich habe zuvor auf politischer Ebene nichts davon gehört. Ich wusste nur, dass das LKH bis 2025 gesichert ist und darüber hinaus Christopher Drexler keine Zusagen machen kann.“
Die BRR sprach sogleich von einer fixen Schließung und legte die Konsequenzen für den Gesundheitsstandort Bad Radkersburg dar. Manfred Mikl: "Es geht uns um Zukunftsperspektiven. Wir in Bad Radkersburg sind in der Peripherie, viele Menschen ziehen wegen der medizinischen Versorgung und des Thermalwassers zu uns. Das LKH ist die Basis für unsere Gesundheitsaktivitäten."
Auch FPÖ-Nationalrat Walter Rauch meldete sich in der brisanten Causa zu Wort. "Wenn man jetzt Infrastruktur aus dem ländlichen Raum abziehen will, ist das kontraproduktiv, wenn es in den aktuellen Regierungsverhandlungen gerade darum geht, den ländlichen Raum zu stärken", sagte der FPÖ-Bezirkschef gegenüber der Kleinen Zeitung. Rauch erwarte sich nun vom zuständigen Landesrat "ein klares Bekenntnis". "Wenn es eine Veränderung im medizinischen Bereich oder im Standortbereich geben sollte, ist es nun höchste Zeit, explizit eine Stellungnahme abzugeben."
Katharina Siuka