Im kurzen Röckchen, Jeansjacke und mit Käppi stand sie vor der Jury und stellte sich schüchtern vor: "Ich heiße Nancy Okeke, bin 17 Jahre alt, und komme aus der Steiermark, also, ursprünglich aus Nigeria". Die Grazer Schülerin hat all ihren Mut zusammengenommen, um vor Dieter Bohlen & Co. ihren Gesang zu testen: "Ich will wissen, wo ich stehe mit meinem Gesang. Und wenn Dieter zu mir sagt 'Es reicht noch nicht', dann weiß ich, ich muss noch mehr daran üben, besser zu werden", sagte die junge Supertalent-Kandidatin vor ihrem Auftritt.

Für diesen hatte sie den Hit "Lean On" von Major Lazor vorbereitet. Und alle Sorgen, vielleicht nicht gut genug zu sein, waren gänzlich unbegründet: Ihre etwas langsamere Interpretation des Titels kam sehr gut an und sorgte für Standing Ovations im Saal.

Gänsehaut und viel Lob

Jurymitglied Victoria Swarovski - die sich schon bei Nancys Vorstellung gefreut hatte, eine Österreicherin bewerten zu dürfen - war hin und weg: "Wahnsinn. Ich habe sofort Gänsehaut gekriegt." Von Bruce Darnell bekam Nancy einen Handkuss und viel Lob: "Es gibt gar nichts auszusetzen. Tolles Mädchen – ich mag deinen Style."  Und sogar für  Dieter Bohlen gab es offenbar nichts zu meckern: "Der Sound deiner Stimme ist sehr schön. Du kannst dadurch deine Gefühle sehr gut transportieren. Die Töne haben alle gestimmt."

Das Supertalent
Das Supertalent © RTL / Stefan Gregorowius

Es gab drei Mal "'Ja" - und einen Stern als Zeichen, dass sie die Jury vorerst für finalwürdig erachtet. Ob sie dann tatsächlich im "Supertalent"-Finale stehen und sich dem Voting der TV-Zuschauer stellen darf, entscheidet die Jury erst am Ende der letzten Vorrunde. Vor lauter Aufregung wäre die Schülerin jedenfalls ohne Stern hinausgegangen, doch Darnell trug ihn ihr nach. 

Ihren Auftritt gibt es hier nachzuschauen.

Weiterer Kandidat aus der Steiermark durfte nicht einreisen

Wie berichtet, hätte es auch noch einen weiteren Supertalent-Kandidaten aus der Steiermark, ebenfalls mit Migrationshintergrund, geben sollen: Der 17-jährige Iraker Abdullah Azad (er wohnt derzeit in Leibnitz) hat aber im Gegensatz zu Okeke, die in der Steiermark aufgewachsen ist,  nur Asylwerberstatus und durfte Österreich daher nicht einmal für einen Tag verlassen, um an der Aufzeichnung in Köln teilzunehmen.