Der Winter hat die Landeshauptstadt fest im Griff. Heute, Mittwoch, hat es auch in Graz teils kräftig geschneit, der Verkehr in der Stadt kam teilweise nahezu flächendeckend zum Erliegen: Schon am Morgen staute es sich auf nahezu allen Einfahrtsstraßen kräftiger als sonst, mittlerweile fließt der Verkehr aber wieder. Wenn auch langsam, im gesamten Stadtgebiet herrscht Schneefahrbahn, auf den Seitenstraßen sogar massiv. In den Nachtstunden ist mit Glatteis zu rechnen.
Rund zwölf Zentimeter Neuschnee sind bis Mittag gefallen, nach 5.30 Uhr Früh waren es etwa zwei Zentimeter pro Stunde. Für Aufregung sorgte in Graz nicht nur die weiße Pracht, sondern auch ein ins Schnee gezeichnete Hakenkreuz am Grazer Hauptplatz, das viele User über die Webcam der Stadt sehen konnten. Details dazu finden Sie hier.
Im Dauereinsatz waren am Vormittag jedenfalls die Feuerwehren - sowohl in Graz-Umgebung, als auch in der Landeshauptstadt: Auf der Ries blieb ein Linienbus stecken, die Bergung verursache einen langen Stau. Und in Seiersberg kam ein weiterer Bus ins Schleudern, blieb ebenfalls hängen und kam quer über die Fahrbahn zu stehen. Die Folge war auch hier ein Stau in beide Richtungen. Verspätungen gab es auch auf allen Regiobus-Linien und im Fernbusverkehr - unter anderem von und nach Wien.
Holding Graz im Dauereinsatz
Die Holding war in Graz ist seit 4 Uhr Früh mit rund 70 Fahrzeugen im Einsatz, zuerst im Streudienst, dann im Pflug und Räumeinsatz. Insgesamt versuchen 270 Mitarbeiter dem Schnee Herr zu werden - in erster Linie auf Straßen mit öffentlichem Verkehr, Hauptverkehrsstraßen, Fußgängerquerungen, Radwegen und an Haltestellen. Später folgte auch die Räumung in den Seitengassen.
Zum Einsatz kamen nicht nur Räum- und Streufahrzeuge, sondern auch Arbeiter, die die Schneemengen von Hand wegschaufelten.
Die Graz Linien meldeten schon in den frühen Morgenstunden massive Verzögerungen. Via Facebook berichteten viele Grazer, dass sie lange auf die Öffis warten müssen: "Wir hatten am Morgen durschnittliche Verspätungen von rund 50 Minuten", gab Holding-Sprecher Gerald Zaczek-Pichler an. "Vor allem bei Bussen".
Weiterhin Öffi-Verspätungen
Die Linien 33, 39, 53, 58 und 60 mussten überhaupt streckenweise eingestellt werden. Sie fahren mittlerweile - wie alle anderen Linien - zwar wieder, trotzdem sind Verspätungen weiterhin möglich. Bilder zeigen die Situation in den frühen Morgenstunden eindrucksvoll: Hunderte Fahrgäste warteten am Hauptbahnhof auf ihre Busse.
Grund für die Verspätungen war primär der durch die Blockabfertigung im Plabutschtunnel bedingte Stau im Stadtgebiet: "Busse und Räumfahrzeuge steckten in den verstopften Straßen fest", heißt es seitens der Holding. "Das Blödeste, das uns passieren konnte", bestätigte auch Peter Vogel, Einsatzleiter der Holding Graz, war "das zeitliche Zusammentreffen der Plabutschtunnel-Umleitung durch das Stadtgebiet mit Frühspitze und dem eben stärkeren Schneefall".
Räumarbeiten stockten am Vormittag
Allein um zwischendurch vom Streu- auf Räumdienst umzurüsten, benötigte man auf dem Weg zu den Stützpunkten im Stau viel Zeit. Darum kamen die Räumarbeiten erst am Vormittag in Schwung.
Während sich viele Verkehrsteilnehmer über die verstopften Straßen ärgerten, genossen andere den Schnee: Kinder spielten in Parks, Schüler lieferten sich Schneeballschlachten. Und auch in den sozialen Netzwerken reihte sich ein Schnee-Foto an das andere. Für alle Schnee-Fans hat die Stadtredaktion der Kleinen Zeitung auch fünf Winter-Tipps zusammengestellt.
Probleme in Graz-Umgebung
Auch Fahrzeuge bleiben immer wieder hängen - vor allem in Graz-Umgebung. Pendler sollten den ganzen Tag über mindestens eine Stunde mehr Zeit einplanen! Auch muss der Plabutschtunnel wegen Blockabfertigung immer wieder gesperrt werden. Das wirkt sich extrem auf den von Norden kommenden Verkehr aus.
In Graz-Umgebung waren unterdessen die Feuerwehren im Dauereinsatz: Von 6.15 Uhr bis 9.15 Uhr mussten 25 Freiwillige Feuerwehren ausrücken - ausschließlich zu Fahrzeugbergungen. Das sind immerhin 30 Prozent aller Feuerwehren im Bereich. Mittlerweile hat sich die Situation wieder allmählich beruhigt.
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Wie geht es weiter?
In der Früh und am Vormittag schneite es in Graz mäßig bis stark, danach klang der Schneefall langsam ab. In der Nacht und bis Donnerstagmittag lichtet sich die Wolkendecke laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik langsam.