Um die „horrenden Kosten für den steirischen Steuerzahler“ durch Leerstände von ehemaligen Gesundheitseinrichtungen ging es den steirischen FP-Landtagsabgeordneten bei einer offiziellen Anfrage an Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP).

Neben dem Landespflegeheim Schwanberg führt die FPÖ in ihrer schriftlichen Anfrage auch das ehemalige LKH in Bad Aussee an: „Das alte Krankenhaus in Bad Aussee steht bekanntlich seit 2013 leer. Seitdem sind aufgrund der fehlenden Nachnutzung Kosten in der Höhe von 121.707,45 Euro entstanden.“

Derzeit befindet sich das alte LKH Bad Aussee in Besitz der Krankenanstalten Immobilien Gesellschaft (KIG), einer Tochter der Kages, Gebäude und Grundstück sind im Internet zum Verkauf ausgeschrieben. Wirkliche Interessenten scheint es für die Spitals-Ruine allerdings (zumindest nach Wissensstand in der Ausseer Gemeindestube) aktuell nicht zu geben. Und der Ausseer Stadtamtsdirektor Joachim Schuster hat auch einen ziemlich konkreten Verdacht, warum. „Die Grundstücksfläche des alten LKH beträgt gerade einmal knapp mehr als 1800 Quadratmeter“, erklärt Schuster, „und wenn du das Gebäude abreißt, dann kommen die Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung und fordern wohl einen ordentlichen Mindestabstand zur Traun.“ Derzeit hat das Gebäude (siehe Bild) einen Abstand von genau Null zur Grundlseer Traun, die am Grundstück entlang fließt.
Um einen Abriss der Gebäude würde man nicht herumkommen, ist man in Bad Aussee sicher. „Eine Wiederinbetriebnahme wäre nur etwas für Schildbürger“, bringt es Joachim Schuster pointiert auf den Punkt.

Horrende Abrisskosten. Bliebe also eigentlich nur der Abbruch des Gebäudes, der hätte es allerdings (finanziell gesehen) in sich. Auf rund 600.000 Euro werden die Abrisskosten in Bad Aussee geschätzt, eine Summe, die sich für einen eventuellen Käufer wirtschaftlich wohl kaum darstellen ließe. Angesichts der Umstände stellen sich die – bekanntermaßen mit kernigem Humor ausgestatteten – Ausseer die Frage: „Wie findest einen Dummen, dem du das schenken kannst.“ Für die Gemeinde jedenfalls sei so ein Geschenk keine Option. „Wir können nicht ein paar Hunderttausend Euro in die Hand nehmen, um eine alte Hütte wegzureißen“, argumentiert der Stadtamtschef.

Dabei gebe es in Bad Aussee durchaus einen Interessenten für das Areal – und einen durchaus prominenten noch dazu. Franz Graf von Meran ist einerseits Anrainer des Grundstückes, auf dem das alte Spital steht, andererseits gehörte die Liegenschaft einst seiner Familie. Und dem Vernehmen nach hätte er durchaus Interesse, allerdings wohl kaum angesichts solch horrender Kosten.

Vonseiten der Kages gibt es zu den jahrelangen (und bis jetzt vergeblichen) Bemühungen, das alte Krankenhaus zu versilbern, übrigens keinen Kommentar. Natürlich sei man an einer Lösung interessiert, heißt es, allerdings werde man aktuelles Geschäftsgebaren nicht kommentieren.