Bis zu 20 Zentimeter hat es Mittwochfrüh binnen weniger Stunden in den südlichen Teilen der Steiermark geschneit. Doch wie geht es nun weiter?
Am späten Vormittag gab es noch ein letztes Aufbäumen, doch am frühen Nachmittag war der weiße Spuk vorbei. Vorerst. "Über Italien haben sich am Mittwoch starke Gewitter gebildet, und Ausläufer dieser Front könnten die südostliche Grenze der Steiermark in der Nacht auf Donnerstag noch streifen", sagt Zamg-Meteorologe Hannes Rieder. Die großen Schneemengen wird diese Gewitterfront aber eher in Ostslowenien und Westungarn bringen.
Wobei: Eine dünne zusätzliche Schneeschicht könnte sich im Süden und Osten der Steiermark in der Nacht durchaus noch auf die bestehende drauflegen. Und in der Obersteiermark kann es auch am Donnerstag noch leicht weiterschneien.
Großes Thema: Glatteis
Für Einsatzkräfte und Räumdienste gibt es allerdings noch keine Entwarnung. Denn nach dem Schnee steigt die Glatteisgefahr. "Die nächsten Tage sind davon geprägt, dass es tagsüber Tauwetter und in der Nacht Frost gibt", warnt Rieder. Daher könnte der schmelzende Schnee in den frostigen Nächten immer wieder zu Glatteis führen.
Zu den Schneehöhen in der Steiermark: Sie waren anfangs überraschend hoch, "weil es zunächst kalt genug für Pulverschnee, in den viel Luft eingelagert ist, war", so Rieder. Doch ab Mittag sackte die Schneedecke mit Plusgraden zusammen. Für Kinder sei das dann der ideale Schnee zum Schneemannbauen.
Neuschneemengen, Stand Mittwochnachmittag (in Klammer die Schneehöhe nach Zusammensacken der Schneedecke):
- Südsteirische Weinstraße, Sausal: 20 Zentimter
- Deutschlandsberg: 17 cm
- Leibnitz/Wagna: 17 cm (13 cm)
- Bad Radkersburg: 14 cm (12 cm)
- Graz: 12 Zentimeter (10 cm)
- Wenigzell: 10 cm
- Bruck/Mürztal: 5 cm
- Ennstal/Ausseerland: 3 bis 4 cm (Hier ist die Schneedecke allerdings bereits bis zu 65 cm dick, etwa in der Ramsau)
Schneedecke sollte übers Wochenende halten
Und am Donnerstag? "Ein Teil des Schnees wird im Kanal landen", sagt Rieder, sprich: Er wird bei Temperaturen um die vier Grad plus und etwas Sonnenschein schmelzen. "Ein Teil der Schneedecke sollte aber auch im Großraum Graz und im Süden über das Faschingswochenende erhalten bleiben", sagt Rieder. Zwar seien moderate Plusgrade möglich, aber oftmals bleibe die Sonne hinter dem Nebel versteckt.
"So viel Schnee in so kurzer Zeit - und noch dazu zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Da muss man die Straßendienste schon ein bisschen in Schutz nehmen, dass nicht in einer Minute alles geräumt ist", sagt Zamg-Meteorologe Hannes Rieder, dass trotz eindringlicher Neuschneeprognosen die weiße Pracht am Mittwoch offenbar viele überrascht hat.
Ulrich Dunst