Ein Unfall mit zwei beteiligten Lkw kurz nach der Nordausfahrt des Plabutschtunnels sorgte am Mittwochvormittag für eine Sperre der wichtigen Transitstrecke. Der Unfall löste in der Frühspitze ein Verkehrschaos in Graz aus.
Seit etwa 18 Uhr ist der Spuk aber vorbei. Laut Asinag waren "die Aufräumarbeiten besonders schwierig, weil aus dem Tankwagen ein Großteil des geladenen Heizöls ausgeflossen war". Man musste daher "einen Teil des Erdreichs im Bereich des Nordportals entfernen. Zusätzlich war bis in die Abendstunden eine Spezialfirma mit den aufwändigen Reinigungsarbeiten der Kanalisation beauftragt".
Fataler Defekt
Gegen 5.30 Uhr war der Lenker eines Lkw-Zugs nach einem technischen Defekt auf dem Pannenstreifen stehen geblieben. Ein nachkommender Tankwagen krachte in das abgestellten Schwerfahrzeug. Beide Lenker wurden verletzt. Mehr zum Unfallhergang lesen Sie hier.
Der Anhänger des Lkw-Zugs lag quer über die Fahrbahn und blockierte die Fahrstreifen, der mit Heizöl beladene Tanklastwagen wurde schwer beschädigt. Rund 4000 Liter Heizöl flossen aus dem lecken Tank. Der Chemie-Alarmdienst des Landes stand im Einsatz.
Feuerwehr und Ölalarmdienst konnten bis 8 Uhr das ausgeflossene Öl weitgehend binden, die verunfallten Fahrzeuge wurden abgeschleppt. Danach muss aber auch Erdreich abgetragen und die Kanalisation gereinigt werden, heißt es von der Asfinag. Außerdem wurden Ölsperren in der vorbeifließenden Mur errichtet.
Asfinag-Einsatzleiter Andreas Bergmann: „Nach diesen Arbeiten und der Reinigung der Fahrbahn vom Ölbindemittel konnten wir zumindest die Überholspur und damit den Tunnel eingeschränkt freigeben.“ Eine Spezialfirma musste beauftragt werden, um auf der ersten Spur unmittelbar nach der Tunnelausfahrt die gesamte vom ausgeflossenen Heizöl betroffene Kanalisation sowie alle Schächte auf einer Länge von mehr als 500 Metern auszupumpen und danach durchzuspülen.
Bis zu zwei Stunden Zeitverlust
Die Auswirkungen der Tunnelsperre auf den Frühverkehr waren jedenfalls enorm. "Allein auf der Grazer Straße (B67) kamen Autofahrer stadteinwärts ab dem Flughafen Graz auf rund zehn Kilometer nur sehr, sehr langsam weiter. Der Zeitverlust bis zum Hauptbahnhof betrug fast zwei Stunden. Auch auf der Kärntner Straße und der Alten Poststraße kam es gegen 8 Uhr stadteinwärts zu rund 40 Minuten Zeitverlust. Einen ähnlichen Zeitverlust mussten Autofahrer auf der Grabenstraße oder Münzgrabenstraße einplanen", berichtete der Autofahrerklub ARBÖ.
Nach der Frühspitze hatte sich die Situation wieder entspannt, die Ausweichrouten im Westen der Stadt blieben dennoch weiterhin überlastet. Auf der Kärntnerstraße kam man den ganzen Tag über nur langsam voran.