Der Lkw ist mittlerweile wieder aufgestellt und wird mittels zweier Kräne in den Baustellenbereich gehoben, erklärte Asfinag-Sprecher Walter Mocnik. Die Ladung wurde auch bereits umgeschaufelt. Jetzt müssen noch die Leitschienen repariert werden und die Fahrbahn gesäubert werden.
Erst Mitte April gab es wenige Kilometer entfernt einen ähnlichen Unfall, bei dem ein umgekippter Lkw den Verkehr im Großraum Graz lahmgelegt hat, nun ist es wieder passiert: Freitagvormittag um ca. 9 Uhr ist auf der Südautobahn (A 2) im Baustellenbereich zwischen Graz-West und Graz-Ost kurz vor Graz-Flughafen in Fahrtrichtung Wien ein Unfall passiert, bei dem aus bisher unbekannter Ursache ein Lkw mit Gefahrengut umkippte. Der Lkw blockierte dabei beide Fahrstreifen.
Geladen ist ein gefährlicher Stoff: Laut Berufsfeuerwehr Graz handelt es sich um feste, organische, giftige Abfälle. Der aus Italien kommende Lkw hatte den Auftrag, das Gefahrengut nach Wien zu transportieren. Die Asfinag berichtet, dass eine geringe Menge des Gefahrengutes ausgetreten sei. Laut Berufsfeuerwehr Graz besteht derzeit keine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung. Der Lkw-Fahrer wurde durch den Unfall leicht verletzt. Die Aufräumarbeiten dauern noch an.
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Der starke Rückstau wird andauern. Denn die A 2 in Richtung Wien war komplett gesperrt. Zudem wurde die A 2 und die A 9 jeweils vor dem Knoten Graz-West komplett gesperrt und eine großflächige Umleitung über die A 9 und durch das Grazer Stadtgebiet bzw. weiter in Richtung Wien über die S 35 Brucker Schnellstraße und die S 6 Semmering Schnellstraße eingerichtet. Laut Arbö gibt es für die Autofahrer Verzögerungen von etwa 90 Minuten.
Im Grazer Stadtbereich steht der Verkehr derzeit vielfach still. Auch bei den öffentlichen Verkehrsmitteln ist in der Landeshauptstadt mit Verspätungen zu rechnen, von 20 Minuten war an (funktionstüchtigen) Anzeigetafeln die Rede.
"Sollte kein großräumiges Umfahren der Unfallstelle möglich sein, bleibt nur die Packer Straße (B 70) und ein geduldiges Durchfahren der Grazer Innenstadt!", warnt der Arbö.
"Keine Geisterfahrer, sondern akkordierte Aktion"
Wie schon beim Unfall Mitte April bei Seiersberg kam auch am Freitag Aufregung unter Autofahrern auf, wonach "Geisterfahrer" rückwärts durch die Rettungsgasse fahren würden. Bei der Asfinag beruhigt man: "Nachdem wir die Autofahrer nicht stundenlang im Stau direkt hinter der Unfallstelle stehen lassen wollen, haben wir akkordiert mit der Polizei die im Stau stehenden Autofahrer zurück zur Ausfahrt geleitet."
Die Feuerwehr ist mit einem Großaufgebot vor Ort, auch das Rote Kreuz ist im Einsatz. Die Berufsfeuerwehr Graz ist mit insgesamt 6 Fahrzeugen und 21 Mann vor Ort. Die Wechselaufbauten Umweltschutz sowie Körperschutz und Messtechnik der Berufsfeuerwehr befinden sich ebenfalls an der Einsatzstelle. Nach umfangreichen Absperrmaßnahmen wurde mit der Erkundung der Gefahrenlage begonnen. Als Erstmaßnahme baute die Feuerwehr einen dreifachen Brandschutz auf.
Branddirektor-Stellvertreter Heimo Krajnz sagte: „Gemeinsam mit dem Chemiealarmdienst des Landes Steiermark konnte eine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung verhindert werden. Die Bergung des LKW erfolgt gemeinsam mit einem Fachunternehmen.
Arbeiter und Feuerwehrmänner konnten anfangs nur mit Atemschutz an der Unfallstelle arbeiten: "Erst danach war es möglich, dass wir mit zwei Kränen eines Spezialunternehmens den Lkw wieder aufstellen und von der Fahrbahn in den Baustellenbereich ziehen konnten", so Autobahnmeister Christian Schwab, der als Asfiang-Einsatzleiter.
Sonja Peitler-Hasewend