Im Mittelpunkt steht der Smaragdgressling, der bis vor kurzem im Verborgenen geschwommen ist und nun analysiert wurde. Dargestellt werden auch andere im Wasser vorkommende Lebewesen, denn "die Mur ist ein sehr artenreicher Lebensraum", so Museums-Leiter Wolfgang Paill am Donnerstag.

Der Star der Ausstellung ist rund 14 Zentimeter groß, sieht einer Sardine ähnlich und hat einen grünlichen Schimmer. Fantasievolle Forscher verglichen die Farbe der Schuppen mit dem Laserschwert Luke Skywalkers aus "Star Wars" und gaben dem Fisch den wissenschaftlichen Namen "Romanogobio skywalkeri." Entdeckt wurde das Lebewesen vor rund drei Jahren, dann begann man damit, den kleinen Smaragdschwimmer zu analysieren. Einige seiner Verwandten - andere Gresslinge - sind ebenfalls bei der Ausstellung zu sehen.

Ausstellungsansicht, Ausstellungsansicht
Ausstellungsansicht, Ausstellungsansicht © Universalmuseum Joanneum/C. Nestroy

"Neue Fische in Österreich zu finden ist etwas Besonderes", betonte Biologe Stephan Koblmüller von der Universität Graz. "Der Smaragdgressling steht stellvertretend für die gesamte Diversität in der Mur. Wobei in stehenden Gewässern eher Allerweltsarten zu finden sind, in fließenden dagegen die selteneren Exemplare."

Mitten im Raum ist bei der Ausstellung die Mur als fließendes Gewässer als Installation zu erleben, rund herum sind die verschiedenen Tiere, aber auch Mineralien zu sehen, die darin vorkommen. Ziel sei es, eine DNA-Datenbank der gesamten heimischen Vielfalt zu erstellen, und zwar Pflanzen, Tiere und Pilze, erklärte Koblmüller. Das findet im Rahmen des österreichweiten ABOL-Projekts (The Austrian Barcode of Life) statt und soll ermöglichen, allein durch die Untersuchung von Wasser feststellen zu können, welche Lebewesen darin vorkommen. Um das DNA-Material zuordnen zu können, ist vorher die großräumige Erfassung nötig.

Gefangen werden die Fische zu Untersuchungszwecken übrigens elektrisch. Dabei werden zwei Pole, Katode und Anode, ins Wasser gelassen. Die Fische bekommen elektrische Impulse und schwimmen immer zur Anode, wo schon ein Netz auf sie wartet. Die Methode ist für kommerzielle Zwecke verboten, da man damit alles restlos leer fischen würde, ergänzte der Biologe.

(APA)