Wegen der schweren Luftangriffe auch mit sogenannten bunkerbrechenden Bomben sind Kinder im syrischen Aleppo nach Einschätzung von Save the Children nirgendwo mehr sicher. Die Organisation erklärte am Freitag, durch den "grausamen Angriff" auf die syrische Metropole könnten fast 100.000 Kinder am Schulbesuch gehindert werden.
Die Schulen im Ostteil von Aleppo sollten demnach am Samstag wieder öffnen, blieben nun aber geschlossen. Die Organisation betreibt in Aleppo 13 Schulen, darunter acht, die unterirdisch und damit eigentlich angriffssicher gebaut sind. Der Einsatz sogenannter bunkerbrechender Bomben lasse aber auch diese Schulen unsicher werden, erklärte Save the Children. Die Bomben lassen mehrstöckige Gebäude zusammenfallen und zerstören selbst Keller. Damit gebe es praktisch keinen Ort in Aleppo mehr, an dem Kinder sicher seien, erklärte Nick Finney von der Organisation.
Save the Children zufolge wurden in den vergangenen fünf Tagen im Ostteil von Aleppo mehr als 300 Kinder getötet oder verletzt. Der Osten wird von Aufständischen gehalten und von der syrischen Armee mit Hilfe Russlands angegriffen. Das syrische Militär soll dabei auch die bunkerbrechenden Bomben einsetzen. Save the Children sprach von einem "Kriegsverbrechen" - ähnlich hatte sich zuvor bereits die UNO geäußert.