Mit Schaudern hat der deutsche Skisprung-Bundestrainer Werner Schuster am Bergisel den Sturz seiner Nummer 1 verfolgt. Nach Richard Freitags Fall nach der Landung bei 130 Metern war die Chance auf den ersten deutschen Gesamtsieg seit 2001/02 dahin. Der Sturz in Innsbruck passierte aus eigenem Verschulden, doch Schuster kritisierte den für die nicht optimale Schanzenpräparierung zu langen Anlauf.

Der Technische Delegierte aus Norwegen war das Ziel der Kritik von Schuster. "Es war schlechtes Wetter und schlechtes Licht. Bei solchen Wettkämpfen muss man defensiv herangehen. Es war für diese Aufsprungpräparierung die falsche Wettkampfführung", sagte der gebürtige Kleinwalsertaler. Die Möglichkeit, die Anlauflänge selbst reduzieren zu lassen, nützte er nicht, weil er bei möglicherweise aufkommendem Rückenwind einen schlechten Sprung Freitags riskiert hätte.

Bei Freitag hatten sich nach der Landung die Skienden überkreuzt, es zog ihm den rechten Ski weg und der Sturz war unvermeidbar. Wegen starker Schmerzen an der linken Hüfte wurde der 26-Jährige zur Untersuchung in ein Spital gebracht.

Horngacher setzte auf Verkürzung

Polens Coach Stefan Horngacher ließ unmittelbar danach die Anlauflänge für Kamil Stoch verkürzen. Der Tournee-Spitzenreiter landete ebenfalls bei 130 Metern und hatte auch etwas Probleme nach der Landung. "Der Aufsprung war an manchen Stellen hart, dann wieder weich. Der Grund war das Wetter, die Veranstalter haben so gut wie möglich gearbeitet", sagte Stoch.

Der Aufsprungbereich der Bergiselschanze war auch in den vergangenen Jahren nicht unproblematisch gewesen. Da waren Severin Freund (2016) und Stoch (2017) jeweils im Probedurchgang gestürzt. "Der Aufsprung ist wellig", sagte ORF-Co-Kommentator Andreas Goldberger am Donnerstag. "Aber bei Richie war es sein eigener Fehler."